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Silja sitzt auf ihrem Bett und blickt lächelnd in die Kamera. Sie trägt ein schwarzes Oberteil und eine graue Strickjacke. Ihr Haar ist dunkelbraun und kurz.

„Ich lebe und das ist schön“

Die Diagnose Kopf-Hals-Krebs kam für den nichtrauchenden, gesunden und sportlichen Chester Kitchen aus heiterem Himmel. Nachdem er mit Chemotherapie und Bestrahlung den Krebs zunächst scheinbar erfolgreich bekämpfen konnte, kehrte er zurück – noch größer als zuvor. Daraufhin erhielt er eine immunonkologische Therapie, auf die er bislang ansprach.

2016 schien für Chester ein ganz normales Jahr zu werden. Der damals 44-jährige fühlte sich gesund und war viel auf Reisen.

Als er bei einem Blick in den Spiegel einen Knoten an seinem Hals entdeckte, dachte er sich nichts dabei und ging davon aus, dass er von allein wieder verschwinden würde. Doch auch Wochen später war der Hubbel noch sichtbar und so entschied er sich dazu, seinen Arzt die Situation einschätzen zu lassen.

Nur wenig später erhielt er die Diagnose: Stadium 4 Kopf-Hals-Krebs. „Mein erster Gedanke nach der Diagnose war ‚Oh mein Gott, ich habe Krebs!‘“, erzählt Chester. „Das warf viele Fragen auf, wie ‚Werde ich sterben?‘ und ‚Werde ich noch essen können?‘, ‚Werde ich noch sprechen können?‘, ‚Wie bekommen sie das Ding aus mir heraus?‘. Ich hatte Angst, dass meine Frau schon Mitte 40 zur Witwe wird. Es war eine angsteinflößende Zeit“, erinnert er sich zurück.

Eine komplizierte Reise

Die Ärzte entfernten ihm daraufhin mehrere Lymphknoten und fanden in einigen davon Metastasen. Trotzdem schätzten sie die Wahrscheinlichkeit hoch ein, dass der Krebs nicht zurückkehren würde. Das gab Hoffnung, wenn auch der Weg zur Genesung noch weit war. Chester macht deutlich: „Es war eine komplizierte Reise.“ Denn um den Krebs bestmöglich zu behandeln, wurden viele Spezialisten ins Team geholt. „Im Kopf- und Hals-Bereich liegen die Augen, Nase, Ohren, der Mund – oder anders gesagt, das Sehen, Riechen, Schmecken, Schlucken, Hören. All das kann von Kopf-Hals-Tumoren beeinträchtigt werden und deswegen waren in meinem Ärzteteam auch beispielsweise ein Ernährungsberater und ein Spezialist für Sprechen und Schlucken.“ Dementsprechend musste Chester nach der Diagnose viele Ärzte sehen und sich noch mehr Behandlungen unterziehen. „Es war beunruhigend, nicht zu wissen, was einen in der nächsten Behandlung erwartet“, erinnert er sich. „Ich habe daher viel im Internet recherchiert, YouTube-Videos und Magazine angesehen und auch mit Kollegen darüber gesprochen. Jede informative Patientenseite, die es gibt, empfinde ich als absolut hilfreich.“

Es geht ums Überleben

Die Behandlung von Chester begann mit zwei Operationen, bei denen der Tumor und andere verdächtige Bereiche seines Mundes einschließlich eines Teils seiner Zunge entfernt wurden. Dabei wurden auch rekonstruktive Maßnahmen ergriffen. Auch wenn die Eingriffe anstrengend waren, konnte sich Chester gut davon erholen. „Sie waren notwendig und es wurde stetig besser.“, erzählt er. Darauf folgte eine Kombination aus Radiotherapie und Chemotherapie. „Das war alles sehr herausfordernd“, macht Chester deutlich. „Ich hatte mit einigen Nebenwirkungen zu kämpfen, manches hält bis heute an. Aber mir ging es darum, das Leben zu verlängern. Am wichtigsten war mir, dass die Behandlungen funktionierten – und das taten sie.“

Tatsächlich schlugen die Therapien an und einige Monate später beendete Chester die Behandlungen. „Ich konnte mit meinem Leben weitermachen“, erzählt er, „aber es war ein anderes als vorher. Es verging kein Tag ohne Angst und Unsicherheit.“ Denn auch wenn die Krebstherapien abgeschlossen waren, bestand das Risiko, dass der Krebs zurückkehren würde. Mithilfe seiner Frau konnte Chester mit seinem Leben weitermachen. Das Paar ging wieder auf Reisen, genoss die wertvolle Zeit zusammen und versuchte, den Krebs hinter sich zu lassen.

Ein neues „Normal“

Um eine eventuelle Rückkehr des Krebses frühzeitig festzustellen, hatte Chester nach Abschluss der Behandlungen Routine-Untersuchungen und -Scans. Dabei wurde einige Zeit später eine Schleimhauterkrankung der Nasennebenhöhlen festgestellt – aber kein Krebs. Kurz darauf verlor Chester seinen Geschmackssinn und Geruchssinn nahezu vollständig und er hatte mit Kopfschmerzen zu kämpfen. Doch die Untersuchungen zeigten weiterhin keinen Grund für die Symptome. Erst nach ein paar Wochen stand fest:

Der Krebs war zurückgekehrt, größer als zuvor. Seine Prognose war schlecht. „Ich bekam den Anruf im Auto, auf dem Weg von der Arbeit nach Hause. Ich war darauf nicht vorbereitet.“ Doch seine Familie und Freunde gaben ihm Kraft, um es noch einmal mit dem Krebs aufzunehmen.

Chesters Ärzte stellten einen neuen Plan auf. Sie behandelten den Tumor zunächst mit verschiedenen Chemotherapie-Medikamenten. Der Tumor hatte zu Beginn der Therapie den gesamten Bereich zwischen Chesters Augen und hinter seiner Nase eingenommen und sich bereits auf das Gehirn ausgebreitet.

Nach der Chemotherapie folgte eine immunonkologische Behandlung. Mit Blick auf seine MRT-Bilder von damals macht Chester deutlich: „Der Tumor ist immer weiter geschrumpft.“ Er lächelt und ergänzt „Es war ein so schönes Gefühl, als wir die Nachricht letztlich bekamen. Meine Frau und ich waren so glücklich – sind es heute noch!“ Seine Familie, Freunde und er selbst sind dankbar dafür, dass die Therapie bislang anschlug. Dennoch spricht Chester ungerne davon, dass nun alles wieder normal ist. „Es ist ein neues Normal. Es ist nicht perfekt, aber ich lebe und das ist schön.“

Das Bild zeigt Chester Kitchen und seine Frau im Urlaub bei Sonnenuntergang.

Hinter sich gelassen hat Chester den Krebs nicht. Es ist ein weiter Weg.

5 Jahre später – wie geht es Chester heute?

Inzwischen gilt Chester seit fünfeinhalb Jahren als krebsfrei. Im März 2020 beendete er die Therapie. Mit seiner Geschichte will er anderen Patienten Mut machen:

„Es passiert selten, dass ein Patient etwas Positives aus der Erfahrung einer Krebserkrankung machen kann – es gibt so viele Herausforderungen, es ist eine schlimme Erfahrung. Aber ich konnte etwas Gutes daraus ziehen, nämlich, dass ich anderen Patienten helfen kann.“

Obwohl der Krebs ihn mental und emotional nie „richtig verlassen“ hat, schöpft Chester aus seiner Erfahrung Kraft. „Ich hatte Glück und bin am Leben. Ich habe mehr Zeit geschenkt bekommen und diese möchte ich nutzen, um an andere zurückzugeben.“

Das Bild zeigt Chester Kitchen und seine Frau lächelnd auf einer Veranstaltung.

„Es ist ein neues Normal“, sagt Chester. Heute strahlt er zusammen mit seiner Frau wieder Zuversicht aus.

Hinweis: Chester Kitchen ist ein MSD-Mitarbeiter, der in den USA lebt, arbeitet und während seiner Krebserkrankung dort behandelt wurde. Seine Geschichte ist ein Erfahrungsbericht und es handelt sich dabei um einen Einzelfall.

Hinweis: Bei bestimmten immunonkologischen Behandlungen muss vor der Behandlung ein Test durchgeführt werden. Dieser soll Auskunft über die Merkmale auf der Oberfläche der Krebszellen geben, die für die Abschaltung der Immunzellen verantwortlich sind. Dabei wird geprüft, ob und in welchem Umfang diese Oberflächenstrukturen vorhanden sind. Leider sprechen nicht alle Patienten mit rezidivierendem Kopf-Hals-Krebs im fortgeschrittenen Stadium auf die immunonkologische Therapie an.

Wie unter jeder Therapie können auch unter immunonkologischen Therapien Nebenwirkungen vorkommen. Diese wirken sich anders aus als z. B. unter Chemotherapie. Insbesondere überschießende Reaktionen des körpereigenen Abwehrsystems wie etwa Fieber, Hautausschlag, Schwellungen und Juckreiz können hierbei vorkommen.

DE-NON-05134 03/2024