Steckbrief
Haemophilus influenzae Typ b sind Bakterien, die Erkrankungen, wie zum Beispiel Entzündungen der Hirnhaut, der Lunge und des Kehlkopfdeckels verursachen können. Zudem kann es zu invasiven Entzündungen zum Beispiel der Herzinnenhaut, der Knochen und des Bauchfells kommen. Vor der Einführung entsprechender Impfstoffe waren insbesondere Kinder unter fünf Jahren betroffen.
- Haemophilus influenzae Typ B (Hib) - was ist das?
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Haemophilus influenzae Typ b (Hib) ist trotz der Namensähnlichkeit nicht mit den Grippeerregern verwandt, den Influenza-Viren. Das Bakterium wurde Ende des 19. Jahrhunderts während einer Grippeepidemie im Auswurf erkrankter Personen entdeckt und irrtümlich für den Erreger der Grippe gehalten, bis Forscher 1933 aufklären konnten, dass die Erreger der Grippe, die so genannten Influenza-Viren sind.
Tatsächlich handelt es sich bei Haemophilus influenzae Typ b (Hib) um ein Bakterium, das sich im Nasenrachenraum ansiedelt. Bei bestimmten Personen gelangt das Bakterium in die Blutbahn und kann somit zu invasiven Erkrankungen führen.
- Verbreitung und Ansteckung
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Haemophilus influenzae Typ b (Hib) wird hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen.
- Symptome
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Das Bakterium Haemophilus influenzae Typ b (Hib) dringt in der Regel durch den Nasenrachenraum in den Körper ein. Die Infektion kann das klinische Bild einer schweren Rachenentzündung annehmen. Sie kann aber auch über Monate hinweg symptomfrei verlaufen.
Eine häufige durch Hib verursachte invasive Erkrankung ist die Kehldeckelentzündung (Epiglottitis). Bei der Epiglottitis schwillt die Schleimhaut des Kehldeckels an, was einen Verschluss der Luftröhre verursachen und innerhalb von kurzer Zeit zu Luftnot oder zum Ersticken führen kann.
Bisweilen nimmt die Infektion einen invasiven Verlauf – das heißt, dass das Hib-Bakterium in das Blut eindringt und sich so im Körper verteilt. Häufig sind die Hirn- oder Rückenmarkshäute (Meningen) betroffen. Hier kann das Bakterium zu einer Hirnhautentzündung (Meningitis) führen. Die Symptome einer Hirnhautentzündung sind unter anderem Fieber, Erbrechen, Krämpfe und ein steifer Nacken. Auch wenn die Erkrankung rechtzeitig erkannt und erfolgreich behandelt wird, können Hör- oder neurologische (das Nervensystem betreffende) Folgeschäden zurückbleiben. Vor der Einführung der Schutzimpfung waren besonders Säuglinge und Kleinkinder im ersten Lebensjahr von einem derart schweren Krankheitsverlauf betroffen.
- Vorbeugen ist besser als Behandeln
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Bei invasiven Erkrankungen, die durch Hib verursacht sind, ist im Allgemeinen eine Hospitalisierung erforderlich. Eine Antibiotikatherapie wird dann unverzüglich eingeleitet, um die Hib-Infektion schnellstmöglich zu behandeln. Zur Vorbeugung kann jedoch gegen durch Hib verursachte invasive Erkrankungen auch geimpft werden. Entsprechende Impfstoffe enthalten Teile der Bakterienkapsel. Diese Kapselsubstanzen werden dann mit einem sogenannten Konjugat gekoppelt. Derartige Impfstoffe werden Konjugat-Impfstoffe genannt.
- Fakten
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- Haemophilus influenzae Typ b (Hib) wird in der Regel durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen.
- Das Hib-Bakterium kann sogenannte invasive Erkrankungen verursachen, die besonders für Säuglinge und Kinder gefährlich sind.
- Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt die Impfung gegen Haemophilus influenzae Typ b für alle Säuglingeim Alter von zwei bis 14 Monaten. Die STIKO rät zur Grundimmunisierung mit Kombinationsimpfstoffen wie z.B. Sechsfach-Impfstoffen gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten (Pertussis), Hepatitis B und Kinderlähmung (Poliomyelitis; Kurzform: Polio) und durch Haemophilus influenzae Typ b (Hib) verursachte invasive Erkrankungen. Die Impfungen zur Grundimmunisierung werden im Alter von 2, 3, 4 und 11 bis 14 Monaten von der STIKO empfohlen, die erste Auffrischimpfung im Alter von 5 bis 6 Jahren. Ab einem Alter von fünf Jahren ist eine Hib-Impfung nur in Ausnahmefällen indiziert.
- Impfung
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Wie wird geimpft?
Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut in Berlin empfiehlt die Grundimmunisierung gegen Haemophilus influenzae Typ b (Hib) im Säuglingsalter. Die STIKO rät zur Grundimmunisierung mit Kombinationsimpfstoffen wie z.B. Sechsfach-Impfstoffen gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten (Pertussis), Hepatitis B und Kinderlähmung (Poliomyelitis; Kurzform: Polio) und durch Haemophilus influenzae Typ b (Hib) verursachte invasive Erkrankungen. Diese Impfungen zur Grundimmunisierung werden im Alter von 2, 3, 4 und 11 bis 14 Monaten von der STIKO empfohlen, die erste Auffrischimpfung im Alter von 5 bis 6 Jahren. Die vollständige Impfempfehlung entnehmen Sie bitte der aktuellen STIKO-Empfehlung.
Ab einem Alter von fünf Jahren ist eine Hib-Impfung nur in Ausnahmefällen angezeigt, z. B. bei Funktionsunfähigkeit oder Fehlen der Milz.
Was bezahlt die Krankenkasse?
Die Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten für die Impfung.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema
Zur Website des Robert Koch-Instituts mit Bezug auf die Impfung gegen Haemophilus influenzae Typ b (Hib) geht es hier.
Das Robert Koch-Institut beantwortet außerdem auf seiner Website hier häufig gestellte Fragen und kritische Einwände zu Infektionskrankheiten und Schutzimpfungen.
Dezember 2019
VACC-1233246-0007