Die Hepatitis A wird durch das Hepatitis-A-Virus (HAV) verursacht. Das Virus ist weltweit verbreitet und kann zu vereinzelten Infektionen oder auch zu Epidemien mit zahlreichen Erkrankten führen. Das Virus ist widerstandsfähig, d. h. es überlebt z. B. auch ungünstige Umweltbedingungen, hohe Temperaturen, sowie viele Desinfektionsmittel.
Hepatitis A zählt heute zu den typischen „Reisekrankheiten“. Eine einmal durchgemachte Hepatitis A hinterlässt eine lebenslange Immunität, d. h. es besteht keine Gefahr mehr, nochmals zu erkranken.
- Übertragung
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Übertragung
Das Hepatitis-A-Virus wird über den Darm ausgeschieden. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch Kontakt- oder Schmierinfektionen über die Aufnahme des virushaltigen Kots.
Mögliche Quellen sind z. B.:
- unzureichende Handhygiene im Rahmen von Schmierinfektionen,
- Sexualkontakte (v. a. bei MSM*),
- kontaminierte Lebensmittel wie z. B. Muscheln, Austern oder mit Fäkalien gedüngtes oder ungenügend gegartes Gemüse,
- belastetes oder verunreinigtes Trinkwasser (z. B. auch als Eiswürfel.
Die Hepatitis A tritt aufgrund geringerer Hygienestandards am häufigsten in Entwicklungsländern auf. Dort erkranken viele Menschen bereits im Kindes- oder Jugendalter und sind dann für den Rest ihres Lebens immun.
Mit einem erhöhten Hepatitis-A-Infektionsrisiko müssen Sie bei Reisen in tropische Gebiete, in den gesamten Mittelmeerraum und nach Osteuropa rechnen. Informationen zu Vorkommen und Impfungen können auf verschiedenen reisemedizinischen Internetportalen auch für Laien abgerufen werden
(z. B. www.fit-for-travel.de).*Männer, die Sex mit Männern haben
- Vorbeugung
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Vorbeugung
Gegen Hepatitis A ist eine Impfung möglich: Der Impfschutz hält dann über viele Jahre an. Vor Reisen in den Mittelmeerraum, in die Tropen oder nach Osteuropa sollten Sie sich bei Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin über die Möglichkeit und Notwendigkeit einer Hepatitis-A-Impfung erkundigen. Dort können Sie auch Informationen über die Impfung und Dauer des Impfschutzes erhalten.
Eine Impfung wird für alle Risikogruppen empfohlen. Ob die Kosten für die Impfung übernommen werden können, sollten Sie mit Ihrer Krankenkasse bzw. mit Ihrem Arbeitgeber klären. - Risikogruppen
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Risikogruppen
Ein erhöhtes Risiko für die Ansteckung haben besonders Berufsgruppen, die direkten Kontakt mit fremdem Kot oder mit kontaminierten Lebensmitteln haben.
Dazu gehören
- Beschäftigte in Pflegeberufen in Gesundheitseinrichtungen, Laboratorien, psychiatrischen Einrichtungen, Kindertagesstätten,
- Beschäftigte der Lebensmittelindustrie und der Gastronomie,
- Kanalisations- und Klärwerksarbeiter.
Zum Personenkreis mit erhöhtem Risiko für eine Hepatitis-A-Infektion zählen auch:
- ältere Menschen,
- Personen mit Vorschädigung der Leber, z. B. bei chronischer Hepatitis B oder C,
- Personen mit begleitenden anderen Infektionskrankheiten,
- MSM*.
*Männer, die Sex mit Männern haben
- Symptome
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Symptome
15 bis 50 Tage (Inkubationszeit) nach einer Infektion können sich die ersten Symptome zeigen. Vor allem bei Kindern verläuft die Infektion häufig unbemerkt.
Typische Symptome einer Hepatitis-A-Infektion sind:
- allgemeines Krankheitsgefühl und/oder leichtes Fieber
- begleitet von unspezifischen Magen-Darm-Symptomen wie Übelkeit und Völlegefühl,
- möglicherweise im Anschluss Gelbfärbung der Haut (Ikterus) und des Augenweiß (Sklerenikterus)
- häufig Juckreiz, in manchen Fällen leichter Ausschlag.
Diese Symptome können über zwei bis vier Wochen bestehen und bilden sich in der Regel danach langsam wieder zurück. Bei 10 % der Fälle kann diese Phase über mehrere Monate andauern bis es zur Ausheilung kommt.
In sehr seltenen Fällen (0,01 bis 0,1 % der Patienten) verläuft die Hepatitis A schwer, d. h. es kommt zum Leberversagen und zum Tod. - Diagnose
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Diagnose
In der Regel stellt der Arzt bei einem mit Hepatitis A infizierten Patienten eine deutliche Erhöhung bestimmter Leberwerte (Transaminasen, Bilirubin) im Blut fest. Eine akute (aktuell erworbene) Infektion kann durch den Nachweis spezifischer Antikörper festgestellt werden, die das Immunsystem gegen das Virus bildet. Die Antikörper sind meist schon mit Beginn der Symptomatik im Blut vorhanden. Bei einer akuten Infektion lassen sich unter Umständen auch Virusbestandteile im Stuhl oder Blut nachweisen. Eine früher abgelaufene Infektion oder eine Hepatitis-A-Impfung kann durch den Nachweis eines anderen Antikörpertypus festgestellt werden.
- Therapie
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Therapie
Spezielle Medikamente zur Behandlung der Hepatitis A gibt es derzeit nicht. Zum Verhalten bei einer Hepatitis-A-Infektion gibt es allgemeine Empfehlungen wie z. B. körperliche Schonung, leberschonende und fettarme Kost und Bettruhe bis Allgemeinsymptome wie Erbrechen und grippeähnliche Erscheinungen abgeklungen sind. Im Allgemeinen sollte alles vermieden werden, was die Leber zusätzlich belasten würde. Hierzu zählt vor allem der völlige Verzicht auf Alkohol und leberbelastende Medikamente. Bitte wenden Sie Sich mit Fragen zum Verhalten oder zur Therapie bei einer Hepatitis-A-Infektion an den Arzt/die Ärztin Ihres Vertrauens.
Nähere Informationen zu den hier beschriebenen Therapieoptionen erhalten Sie bei Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin.