
HIV-Therapie – Die Art der Einnahme ist wichtig
Die Medikamente zur Behandlung einer HIV-Infektion (HIV: menschliches Immunschwäche-Virus, englisch Human Immunodeficiency Virus) können nur dann richtig wirken, wenn sie regelmäßig und zum vorgeschriebenen Zeitpunkt eingenommen werden. Sie können ihre Wirksamkeit verlieren, wenn die Einnahmevorschriften nicht eingehalten und die Tabletten zum Beispiel seltener oder in niedrigerer Dosierung eingenommen werden. Reicht die aufgenommene Menge an Wirkstoff nicht, kann sich das HI-Virus wieder vermehren. Und nicht nur das: Es können Resistenzen entstehen, sodass die Therapie gar nicht mehr wirkt.
Ein wichtiger Aspekt bei der Einnahme der HIV-Medikation ist die Frage nach der gleichzeitigen oder davon unabhängigen Nahrungsaufnahme.

Das Wichtigste vorab: Besprechen Sie die Art und Weise Ihrer Medikation immer mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt!
Ob die Einnahme Ihrer Medikamente zu den Mahlzeiten oder davon unabhängig erfolgen muss, weiß sie oder er am besten. Die Information kann zudem auch der Gebrauchsinformation entnommen werden.
Einnahme der HIV-Medikamente – mit oder ohne Mahlzeit?
Unter den Medikamenten zur Behandlung einer HIV-Infektion gibt es einige, deren Einnahme von einer Nahrungsaufnahme völlig unabhängig ist. Diese können, müssen aber nicht gemeinsam mit einer Mahlzeit eingenommen werden und sind daher beispielsweise nicht an die Einnahme einer bestimmten Menge an Kalorien gebunden, wie das bei manchen anderen Medikamenten der Fall ist. Auf der anderen Seite gibt es aber auch welche, bei denen eine Einnahme zu den Mahlzeiten empfohlen wird. Dies kann zum Beispiel eine Steigerung der Bioverfügbarkeit der entsprechenden Medikamente ermöglichen.
Einfluss durch Art der Mahlzeit möglich
Insbesondere die Einnahme einer fettreichen Mahlzeit kann beispielsweise bei einigen HIV-Medikamenten die Aufnahme des Wirkstoffs verbessern. Es kann zudem sein, dass eine bestimmte Menge an Kalorien aufgenommen werden sollte, damit eine ausreichende Wirkstoffaufnahme gewährleistet werden kann. In manchen Fällen kann eine fettreiche Mahlzeit die Wirkstoffaufnahme jedoch auch verzögern. Es kann teils eine Erhöhung der Blutfettwerte (Serumlipide) beobachtet werden. Zudem besteht die Möglichkeit, dass es zu einer höheren Wirkstoffaufnahme als beabsichtigt kommt. Daraus können unerwünschte Nebenwirkungen resultieren.
Therapietreue durch gut verträgliche Medikation
Nebenwirkungen oder die Angst vor Nebenwirkungen sind ein häufiger Grund, warum die Therapie nicht nach Vorschrift eingenommen wird. Haben Sie Schwierigkeiten, Ihre Medikamente regelmäßig einzunehmen? Oder haben Sie Probleme damit, Ihre Therapie zum Essen oder mit viel Kalorien zu sich zu nehmen? Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Es gibt Möglichkeiten, auf andere Medikamente umzusteigen, die besser verträglich oder einfacher in der Handhabung sind. Wer mit der antiretroviralen Therapie beginnt, muss sich darüber im Klaren sein, dass die Therapietreue (auch Compliance oder Adhärenz genannt) der Schlüssel zum Erfolg der Therapie ist.
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