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Die Gründe, dass Menschen mit HIV häufiger unter psychischen Erkrankungen leiden, sind vielfältig.

HIV und Psyche

Stimmungstief im Winter, aber auch Schlafstörungen und psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angstzustände sind in der Allgemeinbevölkerung nicht selten – Menschen mit HIV leiden allerdings häufiger unter psychischen Erkrankungen als Personen ohne HIV-Infektion.

In einer Umfrage zum saisonalen Stimmungsverhalten in der deutschen Erwachsenenbevölkerung gaben von mehr als 1.000 Personen knapp ein Viertel der Männer und gut ein Drittel der Frauen an, im Winter in ein Stimmungstief zu fallen. Auch Schlafstörungen sind in der Allgemeinbevölkerung nicht selten: Im Rahmen der „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ (DEGS) des Robert Koch-Instituts berichteten von mehr als 8.000 Personen ein Drittel der Befragten, dass sie in den letzten vier Wochen klinisch relevante Ein- und Durchschlafstörungen hatten und ein Fünftel, dass sie zusätzlich unter einer schlechten Schlafqualität litten. Schlaf ist wichtig, um sich körperlich und seelisch zu erholen. Und Schlafmangel geht mit Tagesmüdigkeit, mangelnder Konzentrationsfähigkeit, Stress, schlechterem allgemeinen Gesundheitszustand und mangelndem psychischem Wohlbefinden einher.

Psychische Erkrankungen bei HIV häufiger
Menschen mit HIV können von Schlafstörungen und psychischen Erkrankungen noch einmal häufiger betroffen sein als die Allgemeinbevölkerung. Internationale Untersuchungen ergaben, dass bis zu drei Viertel der an HIV erkrankten Personen an Schlafstörungen leiden, in der Allgemeinbevölkerung ist es ca. ein Fünftel. Menschen mit HIV berichteten auch häufiger über eine Depression (bis zu 48 % im Vergleich zu 5 bis 10 %) und über Angstzustände (28 % im Vergleich zu 7,3 %).

Viele Faktoren spielen eine Rolle
Die Gründe, dass Menschen mit HIV häufiger unter psychischen Erkrankungen leiden, sind vielfältig. Es spielen viele verschiedene Faktoren eine Rolle. Dazu gehören z.B. die HIV-Infektion selbst, ein geschwächtes Immunsystem, die Angst vor Stigmatisierung, aber auch möglicher Alkohol- und Drogenkonsum. Außerdem können bestimmte HIV-Medikamente psychische Erkrankungen auslösen bzw. verschlimmern.

Falls Sie unter Schlafstörungen oder psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angstzuständen leiden sollten, scheuen Sie sich nicht, mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin darüber zu sprechen. Denn auch eine HIV-Viruslast oberhalb der Nachweisgrenze könnte dafür die Ursache sein. Psychische Erkrankungen können durch bestimmte HIV-Medikamente verschlechtert werden. Eine Depression kann zudem die regelmäßige Tabletteneinnahme und damit den Erfolg der HIV-Therapie beeinträchtigen.

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