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Café Krebs – Blogbeiträge

Hier findest du alle Café Krebs-Blogbeiträge im Überblick. Lies dich durch und vielleicht spürst du die Emotionen!

Hier findest du alle Café Krebs-Blogbeiträge im Überblick zum Stöbern. Darunter Informationen zu Vorsorge, Behandlung und vor allem persönliche Erfahrungen von Patient:innen und deren Angehörigen. Egal ob Erkrankte, Angehörige oder Interessierte – unsere Blogbeiträge liefern vielfältige Informationen und Unterstützung im Umgang mit Krebserkrankungen.

Veröffentlicht am 24.07.2024

Krebs & Eltern

Ein Albtraum aller Eltern wird für Margaret zur Wirklichkeit: Ihre Tochter Liz erkrankt schwer. Die Diagnose: Lymphknotenkrebs. Wie geht man als Elternteil mit der Erkrankung Kindes um, ohne von den eigenen Ängsten und Sorgen überwältigt zu werden?

Liza, genannt Liz, ist erst 19 Jahre alt, als sie an Krebs erkrankt. Die anfängliche Vermutung, bei dem Knoten in ihrer Achsel handele es sich nur um eine Immunreaktion, entpuppt sich als falsch – ein paar Monate später folgt dann die Diagnose: Lymphknotenkrebs.

Wie geht man als Mutter mit so einer Nachricht um – schließlich spürt man beinahe eine doppelte Last: zu den eigenen Ängsten trägt man die des Kindes mit. Damals trifft Margaret eine bewusste Entscheidung: Sie muss stark sein für ihre Tochter.

Sie stürzt sich in die Recherche und sammelt so viele Informationen, wie sie nur kann. Heute sagt sie, dass ihr der Austausch mit einer Bezugsperson gefehlt hat. Sie hatte keinen emotionalen Support, beispielsweise in Form einer Elternselbsthilfegruppe und war daher auf sich allein gestellt.

Liz wählt einen fast schon gegenteiligen Weg, um mit der Krankheit und der damit verbundenen Angst umzugehen. Sie teilt ihre Geschichte in den Sozialen Medien und schon bald gewinnt sie eine beachtliche Reichweite auf Instagram, Youtube und vor allem Tik Tok unter ihrem Usernamen liza.spt.

Denn gerade abseits von den sozialen Medien kämpft Liz mit den realen Folgen ihrer Erkrankung. Liz lernt schnell, wer ihre wahren Freunde sind, und wer sich schon früh nach der Diagnose von ihr distanziert. Das als Mutter mitzuerleben, ist alles andere als einfach.

Doch Margaret schafft es, positiv zu bleiben. So zerstörerisch Krebs auch sein kann, die Beziehungen innerhalb ihrer Familie sind heute stärker als je zuvor. Das gab allen Familienmitgliedern den Halt, es durch diese schwere Zeit zu schaffen.

Falls euch die Geschichte von Liz und Margaret genauso berührt und ihr vielleicht in einer ähnlichen Situation seid, dann hört in den Podcast rein und lasst euch von den beiden inspirieren.

Alles Liebe,
Euer Café Krebs-Team

PS: Aufgrund ihres Alters denkt bei Liz anfangs niemand an Krebs. Doch Jugend schützt vor Krankheit nicht. Davon kann auch Steven Ullrich ein Lied singen: in den Café Krebs Folgen zu „Krebs& Männer“ berichtet er, wie er mit 24 Jahren an Hodenkrebs erkrankt – und wie er heute auch jungen Menschen zur Vorsorge rät. Jetzt mehr erfahren: https://www.msd-gesundheit.de/cafe-krebs/krebs-und-maenner/

Veröffentlicht am 01.01.2024

Krebs & Liebe

Einen geliebten Menschen durch eine Krebserkrankung zu begleiten oder sogar zu verlieren ist schrecklich. Wie geht man mit so einer Situation um, und wie schafft man es, zurück in die Normalität zu finden?

Zu diesem wichtigen Thema berichtet uns Kim Tränka von seiner sehr bewegenden Erfahrung: Er ist erst 25, als seine „erste große männliche Liebe“, wie er es nennt, an Leukämie erkrankt. Obwohl die beiden zu dem Zeitpunkt kein Paar sind, schweißt die Erkrankung die beiden wieder zusammen. Doch sein Partner verliert den Kampf gegen den Krebs.

Heute sagt Kim, dass er immer noch nicht weiß, ob er den Verlust wirklich zu 100% verarbeitet hat. Doch einige bewusste Entscheidungen und ein sehr umsorgendes Umfeld halfen ihm dabei, zurück in die Normalität zu finden. So lernte er auch über die Zeit, sich wieder gegenüber jemandem anderen emotional öffnen zu können.

Mit der Teilnahme an der Sendung Prince Charming stellte er sich Ende 2021 vollends dieser Herausforderung.

Aufgrund seiner Erfahrungen setzt sich Kim seit vielen Jahren aktiv für das Thema Krebsvorsorge ein. Zum ersten Mal sprach er 2022 in dem Vox-Format Showtime of my Life – Stars gegen Krebs öffentlich über seine Erfahrungen – wobei ihm das nach eigenen Angaben schwerer fiel, als der Showpart des Sendungsformates: auf der Bühne alle Hüllen fallen zu lassen.

Gerade jüngere Menschen möchte Kim mit solchen Aktionen aufrütteln. „Krebs macht vor dem Alter keinen Halt“, meint er.

Heute versucht er, andere an seinen Erfahrungen teilhaben zu lassen, um sie zu unterstützen sowie breitgefächert Awareness zu schaffen. Denn gemeinsam sind wir stärker.

Du möchtest selbst gerne zur Krebsfrüherkennung gehen oder es jemandem empfehlen?

Hier findest du Informationen zur Krebsvorsorge in Deutschland: https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/frueherkennung/

Oder sprich deine Hausärztin oder deinen Hausarzt direkt darauf an.

Alles Liebe,
Euer Café Krebs-Team

Veröffentlicht am 01.01.2024

Männer und ihre Gesundheit – kein einfaches Verhältnis

Ein Klischee über Männer hält sich nachhaltig: Sie kümmern sich meist weniger um ihre Gesundheit als Frauen und reden nur ganz ungern darüber. Das thematisieren auch Moni Klein und Steven Ullrich in den Podcast-Folgen zum Thema „Krebs & Männer“. Doch was ist da eigentlich dran?

Im Podcast erzählt Steven seine persönlichen Erfahrungen mit Hodenkrebs. Er ist heute krebsfrei und kann ein ganz normales Leben führen. Es sind genau solche Geschichten, die Mut machen und die noch viel öfter erzählt werden müssten. Eine MSD-Umfrage aus 2023* konnte nämlich zeigen, dass Männer sich mehr als Frauen durch Medien und durch prominente Personen motivieren lassen, zur Vorsorge zu gehen.

Steven tippt im Podcast darauf, dass viele Männer keine „Schwäche“ zeigen möchten, schon gar nicht bei Gesundheitsthemen. Er vermutet, sie gehen, frei nach dem Motto „Wenn ich mich nicht untersuchen lasse, kann auch nichts gefunden werden“, erst gar nicht zu Krebsvorsorgeuntersuchungen. In der MSD-Umfrage* empfanden 69 % der Männer Vorsorgetermine als genauso wichtig wie jeden anderen Arzttermin – dabei gaben 34 % der Männer an, dass sie Angst vor einer Diagnose haben, wenn sie zu einer Vorsorgeuntersuchung gehen.

Die Ängste und Sorgen sind natürlich verständlich, aber: Je früher Krebs erkannt wird, desto höher ist in der Regel die Wahrscheinlichkeit, dass er gut behandelt werden kann. Deshalb können wir die Wichtigkeit der Krebsvorsorge gar nicht oft genug betonen – und wie wichtig es ist, auch über unangenehme Dinge zu sprechen. Denn gemeinsam sind wir stärker.

Alles Liebe,
Euer Café Krebs-Team

*Details zur Umfrage: Onlinebefragung zu Motivation und Erfahrungen hinsichtlich Vorsorge und Nachsorgeterminen vom 6.2. bis 10.2.2023 / 2.000 Teilnehmer: 18-69 Jahre, m/w, wohnen in Deutschland, haben mindestens eine Vorsorgeuntersuchung genutzt

Veröffentlicht am 27.09.2023

Wie finde ich mehr über mein Einhorn heraus?

Sobald die Diagnose Krebs ausgesprochen ist, ändert sich viel und Entscheidungen müssen getroffen werden. Aber wir wissen ja, Krebs ist nicht gleich Krebs und viele Betroffene möchten sich möglichst gut informieren. Doch wie ist das, wenn es eine seltene Krebserkrankung – oder wie wir hier bei Café Krebs sagen: ein Einhorn – ist und verlässliche Informationen doppelt schwer zu finden sind?

Das stellt Betroffene und Angehörige oft vor besondere Herausforderungen. Da ist es wichtig, sich nicht entmutigen zu lassen – fragt nach, wenn ihr etwas nicht versteht, macht euch Notizen und geht, falls das nicht schon passiert ist, auf die Suche nach Expert:innen für euer Einhorn.

Und wie finde ich nun Expert:innen für mein Einhorn? Ein guter Tipp ist immer, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Selbst wenn es um eine seltene Krebserkrankung geht – es gibt auch dann andere Betroffene. Vielleicht findet sich ja eine (online) Selbsthilfegruppe (z. B. über Social Media), die Erfahrungen teilt, oder das medizinische Fachpersonal kann Kontakte vermitteln. Hier ist es wichtig dranzubleiben und wirklich die Ärzte und Ärztinnen zu finden, die diese Art der Erkrankung schon oft gesehen haben und in dem Bereich Tag für Tag tätig sind. Das betont auch Maria Brandt im Gespräch mit Schwester Teresa und Moni im Café Krebs.

Das kann den großen Unterschied machen: Eben weil wenige Personen von Einhörnern, wie z. B. bestimmten Sarkomen oder gynäkologischen Tumoren betroffen sind, sieht auch das medizinische Fachpersonal diese Erkrankungen seltener – und ist daher auch oft nicht so vertraut damit. Doch die optimale Therapie und damit die besten Chancen können die Ärzte und Ärztinnen ermöglichen, die viel Erfahrung mit diesen konkreten Krebsarten haben.

Da wir wissen, dass wir viele weibliche Café Krebs Hörer:innen und Leser:innen haben, möchten wir an dieser Stelle auch noch ein paar Informationen zu seltenen gynäkologischen Krebserkrankungen mit euch teilen: Denn neben der Diagnose von Schwester Teresa, zählen z. B. auch Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) und Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) zu den seltenen gynäkologischen Tumoren.

Auf unseren MSD-Patientenseiten findet ihr weitere Informationen. Es gibt Patientenmaterialien zum Download und auch eine therapiebegleitende App.

Also schaut doch gerne mal rein:

Wegweiser Eierstock-Krebs

(In Kooperation mit AstraZeneca)

MSD-Gesundheit: Gebärmutterhalskrebs

PS: Zum Thema Seltene Krebserkrankungen hat Maria Brandt gemeinsam mit Schwester Teresa ein Video aufgenommen – hier geht’s zum Video: 3 schnelle Fragen im Café Krebs | Seltene Krebserkrankungen

Alles Liebe,
Euer Café Krebs-Team

Veröffentlicht am 13.09.2023

Wir sprechen über Einhörner

Ja, richtig gelesen: Wir sprechen über Einhörner. Bei Café Krebs meinen wir damit seltene und selten besprochene Krebserkrankungen. Denn die bekommen eben leider wenig Aufmerksamkeit und mit den Podcast-Folgen zu diesem Thema möchten wir das ein Stück weit ändern.

Zu Gast in unseren beiden Einhorn-Folgen sind Schwester Teresa und Maria Brandt. Die Geschichten der beiden könnten nicht unterschiedlicher sein: Schwester Teresa ist Klosterschwester, Vortragende und Buchautorin – und sie selbst hatte eine ungewöhnliche Art von Gebärmutterkrebs. Maria Brandt ist nicht an Krebs erkrankt – allerdings ihre Eltern, ihre Schwester und ihr Mann. Der verstarb 2019 an einem Synovialsarkom – einem sehr seltenen Sarkom. Sie ist Mutter von zwei Kindern und arbeitet heute bei der Deutschen Sarkomstiftung.

Eine Krebserkrankung bringt immer zahlreiche Herausforderungen mit sich. Bei Einhörnern sind es aber mitunter noch ein paar mehr: Da sie eben selten sind und viele Ärzte und Ärztinnen nur wenig Kontakt mit diesen Krebserkrankungen haben, kann es dauern, bis ein:e Expert:in dafür gefunden und die bestmögliche Therapie eingeleitet wird. Da vergeht leider manchmal viel kostbare Zeit. Leider wird deshalb oft nicht optimal reagiert und es dauert lange, bis z. B. die richtige Überweisung ausgestellt wird. Betroffene kennen dadurch ihre eigene Diagnose und ihren Therapieweg meist lange nicht. Diese Unsicherheit ist für viele eine zusätzliche psychische Belastung.

Umso wichtiger ist es, auf seltene Krebserkrankungen mehr Aufmerksamkeit zu lenken – sowohl bei Betroffenen und Angehörigen als auch beim medizinischen Fachpersonal. Denn wie erwähnt: Gerade bei Krebserkrankungen ist Zeit unglaublich wertvoll und der Diagnose-Jungle kann einer raschen Behandlung im Wege stehen. So unwahrscheinlich es auch sein mag, manchmal versteckt sich in diesem Jungle doch ein Einhorn.

PS: Zum Thema Seltene Krebserkrankungen hat Maria Brandt gemeinsam mit Schwester Teresa ein Video aufgenommen – hier geht’s zum Video: 3 schnelle Fragen im Café Krebs | Seltene Krebserkrankungen

Alles Liebe,
Euer Café Krebs-Team

Veröffentlicht am 26.06.2023

Wie positives Mindset auch aussehen kann

„Denk positiv – das ist schon die halbe Miete.“ „Du musst jetzt einfach nach vorne schauen.“ Solche Sätze sind oft gut gemeint – und sind per se weder schlecht noch falsch. Eine optimistische Einstellung und ein positives Mindset können Betroffene in allen Lebenslagen unterstützen. Dennoch ist es manchmal auch ganz gut, alle Emotionen zuzulassen.

Nach einer Krebsdiagnose steht die Welt erst mal Kopf. Das wissen Betroffene und Angehörige. Viele erzählen von einer Achterbahn der Gefühle. Stündlich oder sogar minütlich kommen Emotionen hoch. Während der Therapie, in der Arbeit, beim Spielen mit den Kindern – die Achterbahn bleibt einfach nicht stehen. All das zu fühlen kann unglaublich anstrengend sein, viel Energie kosten und zu einer zusätzlichen Belastung werden.

Zu Gast in der aktuellen Café Krebs-Folge ist Nicole Staudinger, die für ihr positives Mindset bekannt ist sowie für die Art und Weise wie sie mit ihrer Erkrankung umgegangen ist. Sie erzählt, dass auch sie bis heute, neun Jahre nach ihrer Diagnose, den Ängsten und Sorgen Raum gibt und dann einfach hemmungslos weint. Das kann befreiend sein und nicht nur das: Es kann auch dabei helfen, dann wieder nach vorne zu sehen.

Selbstmitleid ist oft negativ behaftet – und zu viel davon ist auch nicht hilfreich. Aber ein bisschen Selbstmitleid in schweren Zeiten kann durchaus in Ordnung und sogar produktiv sein.

Emotionen sind natürlich und gehören zum Leben (mit Krebs) einfach dazu. Für ein positives Mindset sind auch oft vermeintlich negative Emotionen wichtig. Diese Gedanken zuzulassen, durchzudenken und zu besprechen, um dann gestärkt weiterzumachen ist ein Tipp von Nicole, der auf alle schweren Lebenslagen übertragbar sein kann.

Und noch etwas gilt meist in diesem Zusammenhang: Gemeinsam sind wir stärker.

Alles Liebe,
Euer Café Krebs-Team

PS: Zum Thema Lachen hat Nicole Staudinger gemeinsam mit Schwester Teresa ein Video aufgenommen – hier geht’s zum Video: 3 schnelle Fragen im Café Krebs | Lachen

Veröffentlicht am 17.05.2023

Der Sommer kann kommen | Hautkrebs vorbeugen und frühzeitig erkennen

Es ist Mai und das heißt, der Sommer ist nicht mehr weit. Viel Zeit an der frischen Luft, laue Nächte und eiskalter Kaffee – wir freuen uns darauf. Diese Jahreszeit hat schon einige gute Seiten. Es gibt aber auch einen Spielverderber: Die starke Sonneneinstrahlung und ihre Auswirkungen sind wirklich nicht zu unterschätzen.

Wie wir in der neuen Folge Café Krebs hören, ist das richtige Sonnenverhalten die beste Hautkrebs-Prävention, auch wenn sie natürlich leider keine Garantie bietet. Dafür ist sie relativ leicht umsetzbar. Wie? Astrid Doppler stellt uns da im Gespräch einen guten Merksatz vor: Meiden, kleiden, cremen.

Bedeutet im Klartext: Erst einmal nach Möglichkeit die direkte Sonne meiden, Schattenplätze wählen und nicht Sonnenbaden. Oft lässt es sich aber nicht ganz vermeiden, also möchten wir euch auch ans Herz legen, euch richtig zu kleiden. Gut eignen sich da zum Beispiel lange luftige Kleider, Blusen und Hemden. Und nicht auf den Kopf vergessen: Ein Hoch auf Hüte und Kappen. Dabei geht es gar nicht nur darum, die Kopfhaut zu schützen. Mit einer Kopfbedeckung können wir auch das Gesicht vor direkter Sonneneinstrahlung bewahren. Der dritte Punkt ist vermutlich selbsterklärend: Cremen. Sonnencreme kann allerdings nur dann schützen, wenn sie sehr dick und großflächig aufgetragen wird. Außerdem sollte alle zwei Stunden nachgecremt werden.

Mit Krebs ist es nur leider so eine Sache: Es kann einfach jeden treffen. Deshalb ist es wichtig, aufmerksam zu sein und zu bleiben. Im Gespräch mit Moni beschreibt Astrid deshalb zwei Möglichkeiten, sich selbst zu untersuchen: Die ABCDE-Regel und die Ugly Duck-Methode. Während erstere jedes Muttermal klassifiziert und daraus Maßnahmen ableitet, werden bei letzterer insbesondere jene Muttermale angesehen, die sich von den anderen deutlich unterscheiden. Wichtig ist jedenfalls: Schaut den ganzen Körper von Kopf bis Fuß an (und den Rücken am besten mit einem Spiegel). Nehmt Veränderungen ernst und geht regelmäßig zum Hautarzt – jedes zweite Jahr zahlt das sogar die gesetzliche Krankenkasse in Deutschland.

Weiterführende Informationen findet ihr außerdem hier:
https://www.msd-gesundheit.de/krebserkrankungen/hautkrebs/

Und noch etwas gilt meist in diesem Zusammenhang: Gemeinsam sind wir stärker.

Alles Liebe,
Euer Café Krebs-Team

Veröffentlicht am 09.05.2023

Weiter geht’s mit Café Krebs

Café Krebs ist zurück – mit neuen Geschichten und neuen Gesichtern. Seit dem Beginn von Café Krebs im September 2020 ist uns der Podcast sehr ans Herz gewachsen. Wir durften mit den Gästen so viele emotionale, berührende und emotionale Momente erleben. Nicht selten sind uns bei der Aufnahme oder im Schnitt die Tränen gekommen – vor Freude und vor Traurigkeit, und wir hoffen, dass euch Café Krebs auch weiterhin gefällt und euch im Alltag unterstützt.

Umso mehr freuen wir uns wirklich, mit euch allen jetzt in ein neues Kapitel zu starten: hier im Blog findet ihr ab jetzt noch mehr Hintergrundinformationen zum Thema Leben mit Krebs und bald könnt ihr uns auch auf YouTube folgen. Allen interessierten Berliner:innen empfehlen wir außerdem das Survivors Home und besonders die Live-Talk-Reihe „Café Krebs – Am Tisch mit…“ Schaut mal vorbei! Eines aber bleibt bestehen, da könnt ihr euch sicher sein: Der Podcast. In den neuen Folgen haben wir mit Moni Klein nicht nur eine neue Moderatorin, wir haben auch ein Thema, über das leider selten so direkt gesprochen wird: Hautkrebs, und noch konkreter, Melanome.

Astrid Doppler ist zu Gast und erzählt, dass Hautkrebs eigentlich fast ein bisschen stiefmütterlich behandelt wird. Dabei ist er definitiv keine Lappalie – Hautkrebs muss man genauso ernst nehmen, wie jeden anderen Krebs auch. Astrid hat einerseits als Betroffene und andererseits als Gründerin der Patientenorganisation „Melanom Info Deutschland“ zu dem Thema jede Menge zu berichten. Obwohl wir schon so viele unglaubliche und wirklich beeindruckende Geschichten in den bald drei Jahren Café Krebs gehört haben, hat uns Astrids Erzählung wirklich nicht kalt gelassen.

Denkt daran, gemeinsam sind wir stärker.

Alles Liebe,
Euer Café Krebs-Team

Veröffentlicht am 20.12.2022

Fröhliche Weihnacht – überall? | Weihnachten mit Krebs

Meine liebste Zeit im Jahr ist wieder angebrochen – die (Vor-)Weihnachtszeit. Inzwischen ist es ja wirklich kein Geheimnis mehr, dass ich diese besinnliche Zeit mit ganz vielen Plätzchen, Glühwein und Weihnachtsliedern unglaublich genieße. Diese besinnliche Stimmung und das Leuchten der Augen meiner Kinder macht mich einfach sehr, sehr glücklich.

Im Gespräch mit meinen Gästen habe ich aber auch dieses Jahr wieder gemerkt, dass ganz viele Betroffene ein mulmiges Gefühl haben, wenn Weihnachten näher rückt. Und ich kann das wirklich gut verstehen – ich hatte ja auch Sorgen vor dem ersten Weihnachtsfest nach meiner Erkrankung. Tatsächlich war es dann aber wirklich schön und wir haben diese besondere Zeit sehr friedlich und besinnlich verbracht.

Aber auch für Angehörige ist diese Zeit oft nicht so einfach: Zwischen Weihnachtsvorbereitungen mischt sich vielleicht die Sorge um die Zukunft und die Unsicherheit im Umgang mit ihren Liebsten. So einfach und vielleicht banal es klingt, empfehle ich darüber zu reden – was ist möglich und was vielleicht nicht, wie fühlt sich der jeweils andere. Das hilft meiner Meinung nach, gemeinsam ein schönes Weihnachtsfest zu verbringen. Gerade gemeinsame Zeit, sei es beim Plätzchen backen, Geschenke verpacken oder Baum dekorieren, kann sehr wertvoll sein und Kraft schenken.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen da draußen ein wunderschönes Weihnachtsfest, besinnliche Feiertage und alles, alles Gute, viel Kraft und Energie für das neue Jahr.

Alles Liebe,
Eure Claudine

Veröffentlicht am 29.11.2022

Kann ich mir Krebs leisten? | Armutsrisiko Krebs

Meine Krebserkrankung ist ja jetzt zum Glück schon ein paar Jahre her, aber manchmal wirft es mich unvermittelt in diese Zeit zurück. Genau so einen Moment hatte ich auch im Gespräch mit Prof. Dr. Ingo Neupert und Anne Taubert. Die beiden beschäftigen sich unter anderem damit, wie Krebs und Armut zusammenhängen. Und wenn ich überlege, was damals hätte sein können – da läuft es mir eiskalt den Rücken runter.

Wie wir in der aktuellen Podcast-Folge besprechen, kommt es oft gar nicht nur darauf an, wie viel Geld jemand auf dem Konto hat, sondern wie sich die finanzielle Situation durch die Erkrankung ändert. Armut hat ja viele Gesichter und finanzielle Einschränkungen beeinflussen leider oft auch das soziale Leben stark – kann dann auch die ganze Familie treffen.

Wenn ich länger nicht hätte arbeiten können und wir nicht abgesichert gewesen wären… Ich will eigentlich gar nicht daran denken, was das für uns als Familie bedeutet hätte: Für meinen Mann und mich, aber vor allem auch für die Kinder: Keine Hobbys mehr, vielleicht sogar ein Schulwechsel – für uns alle hätte sich der Alltag ziemlich verändert.

Ich weiß, dass wir Glück hatten, weil wir gut abgesichert waren und meine Therapiezeit nicht so lange war. Ganz, ganz viele Betroffene haben dieses Glück nicht, müssen sich stark einschränken und sind auf Hilfeleistungen angewiesen. Aus eigener Erfahrung weiß ich aber auch, dass man nach der Diagnose nicht als erstes an die Versicherung und die finanziellen Folgen denkt – da hat die Gesundheit erstmal Vorrang.

Es ist mir aber wirklich ein wichtiges Anliegen, euch allen da draußen zu raten: Informiert euch – darüber was die Versicherung abdeckt, was ihr dabei beachten müsst und welche Möglichkeiten ihr auch während der Erkrankung habt. Traut euch auch, um Rat zu fragen. Der Spruch „Über Geld spricht man nicht“ ist heute ja wirklich veraltet und es wird Zeit, offen damit umzugehen.
Und ihr wisst ja: Nur gemeinsam sind wir stark.

Alles Liebe,
Eure Claudine

Veröffentlicht am 19.10.2022

Weiblichkeit trotz Krebs | Das Brustkrebs-Special

Es ist Oktober und das heißt, es ist Brustkrebs-Monat. Ich wollte diesmal unbedingt ein Brustkrebs-Themenspecial machen. Denn gerade für Frauen ist es einfach so ein wichtiges Thema, das mir selbst auch sehr am Herzen liegt. Vor allem das Thema Vorsorge!

Ich bin sehr froh, dass ich mit der lieben Linda in der aktuellen Podcastfolge sehr ausführlich zu dem Thema reden konnte. Die Zweifach-Mama ertastete ihren Brustkrebs damals selbst während ihrer zweiten Schwangerschaft – und konnte dadurch rechtzeitig therapiert werden. Heute ist sie krebsfrei. Es sind genau diese Geschichten, die Mut machen und Hoffnung geben.

Linda hat eine ganz wichtige Message für ihre Hörer:innen auf Instagram (@just_inked87) und natürlich auch für die Café Krebs Follower:innen: Nehmt die Vorsorgeangebote ernst, darüber hinaus tastet euch selbst regelmäßig ab (z.B. immer am ersten des Monats) und sprecht ganz offen und ehrlich mit eurem Arzt oder eurer Ärztin darüber.

Die Brust abtasten ist auch gar nicht so schwer – wenn man weiß, wie man es am besten macht. Die Deutsche Krebsgesellschaft hat dazu auch einen sehr anschaulichen Leitfaden entwickelt, den ich gerne mit euch allen da draußen teilen möchte und den ihr gern, mit euren Müttern, Schwestern und Freundinnen weiter teilen könnt. Da gibt es nichts, was einem peinlich sein müsste. Ganz im Gegenteil, indem wir gemeinsam darüber reden und unsere Vorsorge ernst nehmen, können wir dem Schreckgespenst Krebs seinen Schrecken wieder etwas mehr nehmen. Denn wie immer gilt: Gemeinsam sind wir stark!

Alles Liebe,
Eure Claudine

Hier findet ihr weitere Informationen zur Selbstuntersuchung:
https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/brustkrebs/frueherkennung/selbstuntersuchung-der-brust.html

Foto by Franziska Freiwald

Veröffentlicht am 26.09.2022

Individuelle Krebstherapien – klingen futuristisch, sind sie aber nicht mehr ganz

Wie ihr ja wisst, arbeite ich selbst in der Pharmabranche. Ich habe allerdings nicht tagtäglich mit der Forschung und Entwicklung von Medikamenten selbst zu tun. Deshalb war es für mich besonders spannend, den medizinischen Direktor bei MSD für Europa, Middle East, Afrika und Kanada in meinem Podcast zu Gast zu haben – Dr. Klaus Schlüter.

Im Gespräch mit ihm ist ganz klar geworden, wie viel Forschung- und Entwicklungsarbeit nötig sind, bis eine neue Krebstherapie Patient:innen zur Verfügung steht – aber auch, welche großen Fortschritte hier in den letzten Jahren gemacht wurden. Ich finde es unglaublich beeindruckend, dass viele Krebserkrankungen heute viel besser behandelbar sind, als früher– vor ein paar Jahren war vieles sozusagen ScienceFiction.

Auch wenn ich zum Glück erfolgreich operiert werden konnte – ich kann gar nicht ausdrücken, was es für mich bedeutet, dass wir dem Krebsmonster bei vielen Tumorarten heute mehr als Chemotherapien entgegen setzen können. So viele meiner bisherigen Gäste hätte ich vielleicht gar nicht kennenlernen dürfen, wenn es diese Therapien nicht gäbe.

Danke an alle, die an neuen Therapieoptionen für Krebspatient:innen forschen! Für mich, genauso wie wahrscheinlich für euch alle da draußen, ist das ein unglaublicher Lichtblick und Hoffnungsschimmer. Auch hier zeigt sich mal wieder: Gemeinsam sind wir stark!

Alles Liebe,
Eure Claudine

Veröffentlicht am 01.08.2022

Mein neues altes Ich | Nach dem Krebs zurück ins Leben

Man kann sich ja gar nicht vorstellen, was eine Krebsdiagnose mit einem macht und wie man sich dann fühlt. Für mich hat sich schlagartig so vieles verändert. Plötzlich konnte ich meinem Körper nicht mehr vertrauen und verlor die Leichtigkeit in meinem Alltag. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich wieder das Gefühl hatte, ich selbst zu sein.

Auf diesem Weg ist auch der Gast meiner aktuellen Folge, Alex Böhmer. Mit nur 20 Jahren verlor er sein Bein durch ein Osteosarkom. Im wahrsten Sinn Schritt für Schritt findet er seinen Weg zurück ins Leben – ich finde das wahnsinnig beeindruckend. Vor allem auch, weil er sich zum Ziel gesetzt hat, mit seiner Prothese so viel möglich auszuprobieren. Wie er selbst sagt, ist er bis jetzt noch nicht an seine Grenzen gestoßen: Er war eislaufen, ging auf der Slackline und balancierte auf einem Balance Board – das schaffe ich nicht einmal mit zwei gesunden Beinen.

Nach meiner Erkrankung entwickelte ich einen ähnlichen Ehrgeiz. Ich wollte immer Skifahren können – hatte aber Angst vor der Geschwindigkeit. Als ich wieder fit war, wollte ich es unbedingt lernen – ganz egal wie schwierig es werden würde. Und heute bin ich so froh, dass ich den Mut hatte. Ganz ähnlich war es auch mit dem Tennis spielen, dem Lieblingssport meines Mannes. Ich wollte auch immer irgendwann damit anfangen. Nach meiner Erkrankung war klar: Irgendwann ist jetzt.

Ich weiß, während der Erkrankung und in der ersten Zeit danach ist es kaum vorstellbar, wieder genug Kraft und Energie zu haben, Sport zu machen und neue Dinge auszuprobieren. Ich weiß auch, dass der Weg sehr lang und schwierig sein kann – aber es lohnt sich auch so sehr. Das hat mir auch das Gespräch mit Alex wieder gezeigt: Er hat es geschafft, trotz Schicksalsschlag sein fröhliches und positives Sein zu bewahren und meistert nun voller Lebensfreude und Motivation seinen Alltag!

Ein Stückchen davon will ich euch allen auf dem Weg mitgeben, denn trotz all der Hürden und Tränen, kann ich euch versichern: Es wird besser und ihr werdet es auch schaffen! Bis dahin freue ich mich, wenn ich euch durch diesen Podcast ein Stück weit helfen kann. Denn: Gemeinsam sind wir stark!

Alles Liebe,
Eure Claudine

Veröffentlicht am 29.06.2022

Meine Ärztin als Stütze und Fels in der Brandung

Nach einer Krebsdiagnose kann es passieren, dass man erstmal gar nicht so recht weiß, an wen man sich wenden soll und wer für einen da ist. Umso wichtiger ist es, eine Ärztin oder einen Arzt an seiner Seite zu haben, an die man sich wenden kann – egal wie schwierig oder auch persönlich ein Thema ist.

In der letzten Folge war genauso eine besondere Person bei mir zu Gast im Café Krebs: meine liebe Gynäkologin Dr. Brita von Holle, die mir sehr am Herzen liegt. Sie begleitet mich schon seit vielen Jahren und hat mit mir wirklich alles durchgestanden – von Kinderwunsch, über die schwere Zeit meiner Krebsdiagnose bis hin zur Corona Impfung. Eine bessere Ärztin kann ich mir für mich gar nicht vorstellen!

Dabei ist mir unter anderem eines wichtig: die gute Kommunikation zwischen Ärzt:in und Patient:in. Und das ist gar nicht so selbstverständlich. Für meine Ärztin sind vor allem drei Erfolgsfaktoren ausschlaggebend und dem kann ich nur zustimmen: Zum einen das gegenseitige Vertrauen zwischen ihr und ihren Patientinnen. Zum anderen der Faktor Zeit: Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wertvoll es ist, jemanden zu haben, der für einen da ist und sich die Zeit gern nimmt! Und nicht zuletzt sind es Empathie und Optimismus! Ich kann mich noch gut daran erinnern, als Dr. von Holle ihre oberste Maxime mit mir geteilt hat: Jede einzelne Patientin so zu versorgen, wie man seine eigene Familie versorgen würde.

Für mich ist Dr. von Holle ein echter Fels in der Brandung und bringt Sicherheit und Kraft in Momente, die aussichtslos erscheinen können. Ich möchte euch Mut machen! Es gibt diese großartigen Ärzte da draußen! Seid mutig einen Arzt oder Ärztin zu suchen, der perfekt zu euch passt und euch das Gefühl von Sicherheit gibt. Auch wenn es manchmal erst beim zweiten oder dritten Anlauf passt – ich kann euch sagen: Das ist es wert!

In diesem Sinne, wünsche ich euch ganz viel Kraft auf eurem Weg und vergesst nicht: Gemeinsam sind wir stark!

Alles Liebe,
Eure Claudine

Veröffentlicht am 27.05.2022

Ob im Rampenlicht oder nicht – mit Selfcare stark bleiben

Ich habe ja schon öfter davon berichtet, dass ich nach meiner Diagnose nur mehr gerade so die Energie für das Allernötigste hatte – und auch vielen meiner bisherigen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern ging es so. Dass das aber nicht unbedingt so sein muss, belegt Tanja Bülter. Die Moderatorin und Autorin war bei mir zu Gast im Café Krebs.

Sie hat die unglaubliche Kraft aufgebracht, sich nach der Diagnose Brustkrebs auch weiterhin als Moderatorin vor die Kamera zu stellen. Noch unglaublicher ist, dass sie diesen Kraftakt als alleinerziehende Mutter bewältigt hat. Vor so viel Frauenpower kann ich wirklich nur den Hut ziehen.

Ihr wichtigster Tipp für alle da draußen – und da kann ich mich nur anschließen – ist, nicht aufzugeben, innerlich und äußerlich. Für Tanja waren es haarerhaltende Maßnahmen und regelmäßige Selfcare-Momente. Und sich auch ab und zu einfach hübsch machen. Mir hat das immer Kraft gegeben. Ich bin z.B. auch immer gestylt zu den wichtigsten Terminen gegangen. Das war wie meine Rüstung. Außerdem haben mir auch die Gespräche mit meinem Psychoonkologen und moderater Sport sehr geholfen, positive Gedanken zu entwickeln und beizubehalten. Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten, ganz bewusst mit positiven Gedanken und Taten die Behandlung zu unterstützen. Vielen hilft es zum Beispiel auch, sich mit dem persönlichen Umfeld oder auch anderen Betroffenen auszutauschen. Andere verbringen so viel Zeit sie können in der Natur. Alles kann, nichts muss – das ist hier, glaube ich, ein guter Ratgeber. Probiert aus, was Euch guttut, Energie gibt und hilft, diese Zeit zu überstehen.

Sehr beeindruckt hat mich auch, wie Tanja es geschafft hat, auch ihren Kindern die Angst vor der Erkrankung ihrer Mama zu nehmen und sie mit einzubeziehen. Offen und kindgerecht. Hört einfach am mal rein in die Folge mit Tanja.

Auch wenn Ihr es vielleicht schon von vielen Seiten gehört habt: Ich glaube auch fest daran, dass Zuspruch von außen und der eigene Wille, die Behandlung gut zu überstehen, sich sehr positiv auswirken können.

Alles Liebe #gemeinsamsindwirstark
Eure Claudine

Veröffentlicht am 28.04.2022

Auf der anderen Seite | Die Sicht eines Onkologen

Vor kurzem habe ich mich im Café Krebs mit Prof. Dr. Wolfgang Brückl unterhalten. Er ist auf pneumologische Onkologie spezialisiert und muss in seinem beruflichen Alltag öfter schlechte Nachrichten überbringen. Ich kann mir ehrlicherweise gar nicht vorstellen, wie es ist, immer und immer wieder solche Momente erleben zu müssen – selbst wenn es von der anderen Seite des Schreibtisches ist.

Über den Moment meiner Diagnose habe ich ja schon oft gesprochen. Der Boden wurde mir einfach unter den Füßen weggezogen und ich befand mich tagelang im freien Fall. Es ist nahezu unmöglich in solch einer Schock Situation all die wichtigen Fakten und Informationen deines Arztes zu verstehen und verarbeiten zu können.

Und dabei ist es gar nicht nur das Diagnosegespräch. Bei allen Gesprächen danach war ich so nervös und angespannt, dass ich die Hälfte von dem, was ich fragen wollte, schon im Warteraum wieder vergessen hatte. Prof. Brückl hat da für alle Betroffenen einen ganz wichtigen Tipp: „Tragen Sie ihre Fragen und Informationen vorab zusammen, überlegen Sie sich ihre Fragen und schreiben Sie sie auf und bringen Sie ihre Notizen unbedingt zu dem Gespräch mit.“

Den Ratschlag finde ich ganz wichtig!

Gerade in unserer sehr vernetzten Welt bekommt man ja ganz leicht unendlich viele Informationen. Nicht immer ist aber offensichtlich, welche davon wirklich zuverlässig sind. Mir hat es damals unheimlich geholfen, zu recherchieren und zu lesen – es hat mir das Gefühl gegeben, wenigstens irgendetwas tun zu können. Natürlich ist das ein zweischneidiges Schwert. Dr. Google ist wahrlich nicht immer hilfreich und ihr solltet nur auf anerkannten Seiten nach Informationen suchen.

Und noch ein letzter Tipp: Nehmt eine euch vertraute Person mit zu diesen Gesprächen. Diese kann euch im Nachgang unterstützen die Fakten zusammen zu tragen und hilft auch gegen die Aufregung.

In diesem Sinne – lest oder fragt nach, wenn Ihr etwas nicht versteht oder genauer wissen wollt. Denn: Gemeinsam sind wir stark.

Alles Liebe,
Eure Claudine

Veröffentlicht am 04.04.2022

Sorge um zwei Leben | Krebs & Schwangerschaft

Babysachen kaufen, ganz gebannt auf den Ultraschall schauen und sich auf das eigene kleine Wunder freuen. Irgendwie hatte ich zwar auch ständig kleine Wehwehchen, aber ich wusste ja genau warum und da konnte ich das gut aushalten.

Anders war das bei meinem Gast, Lisa Evers. Sie hatte leider nicht nur die üblichen Symptome einer werdenden Mama. Während ihrer zweiten Schwangerschaft bekam sie die Diagnose Hodgkin-Lymphom. Die Freude auf ihr zweites Mäuschen war damit schnell getrübt. Sorgen und Angst die Emotionen, die im Vordergrund waren – verständlicherweise.

Als Mama hat es mich umso mehr beeindruckt, wie sie das alles gemeistert hat. Lisa ist für mich ein Paradebeispiel für so eine richtige Powerfrau: Sie hat die mutige Entscheidung getroffen, noch während der Schwangerschaft die Chemotherapie zu starten. Direkt nach der Geburt ging es mit Runde 2 weiter – trotz Hormonchaos.

Lisa hat für sich die richtige Entscheidung getroffen: Sie wurde mit ihrer süßen Tochter belohnt und gilt heute selbst als krebsfrei. Für mich ist sie wirklich eine Inspiration und steht hier stellvertretend für alle Powerfrauen, die sich von ihrer Krebserkrankung nicht aufhalten lassen.

Ich werde ganz emotional, wenn ich daran denke, dass wir alle, Powerfrauen und -männer, nicht nur für uns kämpfen. Wir stellen uns gegen den Krebs für unsere Kinder, für unsere Familien und für unsere Liebsten. Also dafür lohnt es sich doch zu kämpfen, oder?

In diesem Sinne wünsche ich Euch auch weiterhin ganz viel Durchhaltevermögen und ganz viel Kraft. Denkt immer daran: Gemeinsam sind wir stark!

Alles Liebe,
Eure Claudine

Veröffentlicht am 22.02.2022

Lebensfreude trotz Krebs | Oder gerade deshalb?

Eine Krebsdiagnose ist für alle Betroffenen ein einschneidendes Erlebnis – das weiß ich aus eigener Erfahrung. Aber wie man dann damit umgeht und wie es die Sicht auf das Leben verändert, das kann ganz verschieden sein.

Mein Gast in der vergangenen Folge hat mich besonders beeindruckt. Stephan Kaiser lebt nach dem Motto „Nicht leiser werden“, trotz emotionaler Täler und Rückschlägen, nimmt er das Leben wie es kommt und vor allem mit dieser sehr inspirierenden und positiven Lebensphilosophie.

Ich muss ehrlich gestehen, diese Folge war besonders aufwühlend für mich. Die Nachricht, dass Stephan wieder einen Rückschlag hatte, hat mich wirklich aus der Bahn geworfen. Das Monster Krebs ist unberechenbar. Daher habe ich mir Stephans Ratschläge umso mehr zu Herzen genommen.

Das Leben und jeder einzelnen Moment davon ist unheimlich kostbar!

Die Zeit, die wir haben für unsere Liebsten und die Dinge, die uns wirklich am Herzen liegen zu nutzen ist unendlich wichtig.

Und das ist genau das, was ich Euch wirklich auch aus Überzeugung mitgeben möchte: Überlegt Euch, was Euch wirklich Freude bereitet und saugt alle Momente auf, die Euch viel bedeuten. Wenn es Euch irgendwie möglich ist, nehmt Euch die Freiräume, die Ihr braucht.

Dieser Ratschlag gilt übrigens für alle – für Betroffene, Angehörige, aber auch für diejenigen, bei denen das Thema Krebs nicht auf der Tagesordnung steht. Was ist denn Euer Gamechanger oder was könnte er sein?

Ich wünsche Euch allen da draußen ganz viel Kraft, aber auch Mut, Euch für Eure Freiräume stark zu machen. Und nicht vergessen: #gemeinsamsindwirstark.

Alles Liebe,
Eure Claudine

Veröffentlicht am 15.12.2021

Alle Jahre wieder | Weihnachten und Krebs

Viele von euch wissen ja schon, dass ich Weihnachten einfach liebe. Der köstliche Duft nach frisch gebackenen Plätzchen und funkelnde Lichter überall – jedes Jahr freue ich mich auf diese ganz besondere Zeit im Jahr.

Das war aber auch nicht immer so. Mit der Krebsdiagnose im Gepäck war mir so gar nicht nach feiern zumute. Ehrlich gesagt, hatte ich ziemliche Angst, dass mich die ganzen Emotionen überwältigen würden. Ich weiß noch genau, dass ich im Jahr meiner Diagnose so gar nicht in Weihnachtsstimmung war.

Heute weiß ich, dass es nicht nur mir so ging. Ganz viele Krebspatienten haben ein mulmiges Gefühl im Bauch, wenn sie an die Feiertage denken – und das ist auch total in Ordnung.

Mein Tipp an euch alle da draußen: Redet mit euren Liebsten darüber, wie ihr die Feiertage verbringen möchtet, was euch gut tut und was euch vielleicht auch einfach zu viel Trubel und Anstrengung ist.

In meiner Familie wird Weihnachten immer ganz groß gefeiert. Aber damals hatte ich zu dieser Zeit einfach noch nicht so viel Energie, manche Traditionen waren für mich waren für mich einfach zu viel. Ich habe aber offen mit meiner Familie darüber sprechen können. Heute weiß ich, dass sie froh waren, dass ich das Gespräch gesucht habe. Das hat uns allen ein bisschen Stress und Sorgen genommen.

Dieses Weihnachten war ein ganz besonderes, auf seine eigene Art. Es hat mir unglaublich viel Kraft gegeben, die Zeit danach durchzustehen. Ich hoffe sehr, dass das bei euch ähnlich ist und dass ihr auch ganz großartige Feiertage verbringen könnt.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen frohe Weihnachten und ganz viel Kraft für diese Zeit und natürlich auch für das nächste Jahr. Denkt daran: #gemeinsamsindwirstark

Alles Liebe,
Eure Claudine

Veröffentlicht am 29.11.2021

Reden ist gold | Psychoonkologische Betreuung

Heute spreche ich über ein Thema, das mir besonders wichtig ist und ich unbedingt mit allen Krebspatient:innen und auch Angehörigen teilen möchte – es geht um psychologische Unterstützung während einer Krebstherapie.

Als ich damals, ganz unerwartet, meine Krebsdiagnose bekommen habe war ich erstmal richtig schockiert. Wen wundert’s auch – mit gerade mal Mitte 30 hätte ich nie im Leben damit gerechnet. Natürlich hatte ich meine Familie, die hinter mir stand.
Trotzdem wäre ich heute nicht so gesund und optimistisch, hätte ich keine Unterstützung von außen gehabt.

Denn was viele nicht wissen: Niemand muss mit dem Krebs allein fertig werden. Und man muss sich schon gar nicht dafür schämen psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das ist nämlich auch ein Punkt, den mein Podcast Gast Frank Denecke angesprochen hat. Als ehemaliger Krebspatient und ausgebildeter Psychoonkologe sieht er tagtäglich, wie viele Patient:innen psychologische Hilfe zu Beginn ablehnen. Sie sind ja schließlich nicht „verrückt“.

Mit Verrücktsein hat das jedoch ganz und gar nichts zu tun. Psychoonkolog:innen setzen verschiedene Methoden ein, um Betroffenen den Umgang mit der Erkrankung und dem möglichen Folgen zu erleichtern. Mir persönlich haben die Gespräche mit meiner Psychoonkologin sehr geholfen und ich bin für ihre Hilfe unendlich dankbar.

Frank Denecke ist immer dabei, wenn jemand eine Krebsdiagnose erhält und kann sofort Hilfe anbieten. Das ist jedoch eher die Ausnahme – falls ihr von euren behandelnden Ärzt:innen keine Information diesbezüglich bekommt, FRAGT NACH!
Holt euch jede Unterstützung, die ihr kriegen könnt. Jedem steht eine psychoonkologische Betreuung zu!

Denn wenn es der Seele einigermaßen gut geht, kann der Körper die Krebstherapie oft leichter bewältigen – Bei mir war‘s so.

Alles Liebe #gemeinsamsindwirstark
Eure Claudine

Veröffentlicht am 12.10.2021

Den Weg weiter gehen | Zuversicht trotz Verlust eines geliebten Menschen

Wie fühlt es sich an, den eigenen Mann durch eine Krebserkrankung zu verlieren? Darüber habe ich mit Aline Hübscher vor kurzem im Podcast gesprochen.

Dass man nach einer Krebsdiagnose erst einmal den Boden unter den Füßen verliert, habe nicht nur ich so erlebt – Aline ist es genauso ergangen, als ihr Mann die Nachricht bekam, dass er unheilbar krank ist. Denn als Angehörige:r nimmt einen die Sache emotional mindestens genauso mit wie als Betroffene:r.
Einerseits möchte man so viel Zeit wie möglich mit dem geliebten Menschen verbringen, andererseits wird man von so vielen neuen Gefühlen überrumpelt, die es einem schwer machen, klar zu denken.

Wie kann es trotzdem gelingen das eigene Leben zu genießen, wenn die gemeinsamen Tage schon gezählt sind? Ich war beeindruckt, wie Aline diese schwierige Zeit mit ihrem Mann gemeistert hat. Dabei hat sie immer versucht, das Positive zu sehen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass trotz aller Stärke die negativen Gedanken manchmal überhandnehmen. Steht zu diesen Gefühlen und lasst sie zu! Sie sind Teil des Verarbeitungsprozesses.
Wenn ihr aber den Eindruck habt, die ganze Welt lastet auf euren Schultern und ihr findet aus der Abwärtsspirale nicht mehr hinaus, nehmt euch eine Auszeit und schafft euch kleine Rituale – bei Aline und ihrem Mann war es der gemeinsame Mittagsschlaf. Erlaubt euch selbst, euren eigenen Weg zu finden und um Hilfe zu bitten bzw. Hilfe anzunehmen. Auch für Angehörige gibt es zahlreiche Hilfsangebote!

Die Aussicht, einen geliebten Menschen durch diese schwere Zeit zu begleiten oder gar gehen lassen zu müssen, ist unvorstellbar schwierig. Es gibt kein Patentrezept dafür, wie man als Angehörige:r am besten damit umgeht. Alines Geschichte hat mir aber wieder vor Augen geführt, dass es immer möglich ist, sich schöne Momente und Erinnerungen zu schaffen.

Frank Denecke ist immer dabei, wenn jemand eine Krebsdiagnose erhält und kann sofort Hilfe anbieten. Das ist jedoch eher die Ausnahme – falls ihr von euren behandelnden Ärzt:innen keine IIn diesem Sinne wünsche ich allen, die gerade eine solch intensive Situation meistern müssen, ganz viel Kraft, #gemeinsamsindwirstark

Alles Liebe,
Eure Claudine

Veröffentlicht am 06.09.2021

Mama mitten im Leben | HPV und Krebsprävention

Vor kurzem durfte ich mit Marie Zeisler über das Thema HPV und die Krebsvorsorge bei der gynäkologischen Untersuchung sprechen. Dieses Thema kenne ich zu gut, denn auch ich hatte einen auffälligen HPV-Befund. Genau wie Marie.

Marie und ich sind daher einer Meinung: HPV – oder Humanen Papillomviren, die z.B. Zellveränderungen am Gebärmutterhals auslösen können – dürfen nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Auch wenn wir es in der Podcastfolge bereits angesprochen haben, möchte ich heute noch einmal den Appell an Euch alle richten: Informiert Euch, nehmt die Vorsorge ernst und setzt eventuell präventive Maßnahmen!

Und damit meine ich sowohl Frauen als auch Männer. Genau richtig gelesen! Das Thema HPV betrifft auch Männer. Es handelt sich hier nicht einzig und allein um ein „Frauenthema“. Immerhin ist HPV eine Geschlechtskrankheit, die sexuell übertragen wird. Dazu gehören bekanntlich immer zwei. Und somit können auch Männer aktiv werden und ihre Partnerinnen schützen.

Tatsächlich gibt es bereits seit 2007 eine HPV-Impfung. Und das Großartige ist, dass die Impfung bereits ab dem vollendeten 9. Lebensjahr möglich ist. Wer also möchte, kann nicht nur sich selbst, sondern auch seine Kinder impfen lassen. Marie und ich sind bereits geimpft. Unsere Kinder sind noch zu klein, aber für Marie und mich steht fest, dass wir unsere Kinder auf jeden Fall impfen lassen.

Egal, ob man sich nun für eine Impfung ausspricht oder nicht: Es ist unsere Verantwortung, regelmäßig zur Vorsorge zu gehen und über HPV zu sprechen – auch mit den Kleinsten.
Tabus brechen beginnt schließlich bei den eigenen Kindern.

Alles Liebe #gemeinsamsindwirstark
Eure Claudine