Häufige Fragen und Antworten bei ungewollter Kinderlosigkeit
- Kann die langjährige Einnahme der Pille schuld sein, dass ich nicht schwanger werde?
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Kann die langjährige Einnahme der Pille schuld sein, dass ich nicht schwanger werde?
Die Chance auf eine Schwangerschaft ist selbst bei langjähriger Einnahme der Antibabypille langfristig im Allgemeinen nicht vermindert. Es kann allerdings eine Weile dauern, bis sich der Zyklus nach Absetzen der Pille wieder eingespielt hat.
- Können Umweltgifte die Fruchtbarkeit beeinflussen?
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Können Umweltgifte die Fruchtbarkeit beeinflussen?
Umweltgifte wie Blei oder Quecksilber können die Fruchtbarkeit durchaus beeinträchtigen. Hohe Belastungen mit Blei beispielsweise können zu Störungen der Hodenfunktion führen. Im Hinblick auf Schadstoffe beispielsweise an industriellen Arbeitsplätzen gibt es aber keine eindeutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse, obwohl das Thema immer wieder untersucht und diskutiert wird.
- Kann ich durch eine bestimmte Ernährung die Chancen einer Schwangerschaft erhöhen?
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Kann ich durch eine bestimmte Ernährung die Chancen einer Schwangerschaft erhöhen?
Prinzipiell ist eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung für jeden empfehlenswert. Körperliche Gesundheit und Fitness beeinflussen im positiven Sinne auch die Fruchtbarkeit.
- Ich bin stark übergewichtig. Kann dies der Grund sein, dass ich nicht schwanger werde?
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Ich bin stark übergewichtig. Kann dies der Grund sein, dass ich nicht schwanger werde?
Starkes Übergewicht kann sich tatsächlich auf die Fruchtbarkeit auswirken. Stark übergewichtige Frauen haben oftmals einen gestörten Hormonhaushalt und häufig dadurch bedingte Zyklusstörungen.
- Kann eine Abtreibung später zu Unfruchtbarkeit führen?
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Kann eine Abtreibung später zu Unfruchtbarkeit führen?
Wenn der Schwangerschaftsabbruch medizinisch fachgerecht vorgenommen wurde, muss im Allgemeinen keine Unfruchtbarkeit befürchtet werden. Es können aber durch den Eingriff, wie auch bei anderen Operationen, Komplikationen auftreten, die sich möglicherweise auf die Fruchtbarkeit auswirken können.
- Ist 30 schon eine magische Grenze für Frauen, die Kinder bekommen wollen?
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Ist 30 schon eine magische Grenze für Frauen, die Kinder bekommen wollen?
Durch Ausbildung und Berufsplanung entscheiden sich viele Paare heute dazu, den Kinderwunsch erst zu einem späteren Zeitpunkt zu realisieren. Man muss sich jedoch vor Augen halten, dass die Fruchtbarkeit, je älter man wird, abnimmt. Am höchsten ist die Chance auf eine rasche Schwangerschaft im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Mit Anfang 30 nimmt die Fruchtbarkeit bereits kontinuierlich ab. Auch die Chancen einer erfolgreichen Kinderwunschbehandlung sinken mit zunehmendem Alter. Zudem erstatten die gesetzlichen Krankenkassen die anteiligen Kosten bei einer Kinderwunschbehandlung nur bis zum 40. Lebensjahr bei der Frau.
- Spielt bei unerfülltem Kinderwunsch auch das Alter des Mannes eine Rolle?
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Spielt bei unerfülltem Kinderwunsch auch das Alter des Mannes eine Rolle?
Alterungsprozesse können durchaus auch beim Mann die Fruchtbarkeit beeinflussen. Ungefähr ab dem 40. Lebensjahr nimmt allmählich die Spermienbildung ab und die Befruchtungsfähigkeit der Spermien lässt nach. Zudem übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen bei einer Kinderwunschbehandlung die anteiligen Kosten nur bis zum 50. Lebensjahr des Mannes.
- Sind die Eingriffe bei einer IVF oder ICSI schmerzhaft?
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Sind die Eingriffe bei einer IVF oder ICSI schmerzhaft?
Die Entnahme der Eizellen (Follikelpunktion) wird in vielen Kinderwunschzentren unter einer kurzen Vollnarkose durchgeführt. Der Embryonentransfer wird meist als wenig oder gar nicht schmerzhaft empfunden.
- Welche Komplikationen können bei einer hormonelle Stimulation auftreten?
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Welche Komplikationen können bei einer hormonelle Stimulation auftreten?
Ein Risiko bei dieser Behandlung stellt beispielsweise die ovarielle Überstimulation dar, deshalb wird die hormonelle Stimulation auch sorgfältig durch den Arzt überwacht. Beim ovariellen Hyperstimulationssyndrom (OHSS) produzieren die Eierstöcke sehr viele und große Eibläschen. Dies kann unter anderem zu einem aufgeblähten Bauch durch Ansammlung von Bauchwasser, Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen oder Atemnot führen. In schwerwiegenden Fällen kann eine stationäre Versorgung erforderlich sein.
- Warum kommt es zu Mehrlingsschwangerschaften bei einer IVF oder ICSI-Behandlung?
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Warum kommt es zu Mehrlingsschwangerschaften bei einer IVF oder ICSI-Behandlung?
Da bei einer In-vitro-Fertilisation (IVF) oder einer intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) in den meisten Fällen mehrere Embryonen übertragen werden, um die Schwangerschaftschance zu erhöhen, steigt auch das Risiko für eine Mehrlingsschwangerschaft.In Deutschland dürfen hierbei nur maximal drei Embryonen in einem Behandlungszyklus übertragen werden.
- Sollte ich meinen Arbeitgeber über eine Kinderwunschbehandlung informieren?
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Sollte ich meinen Arbeitgeber über eine Kinderwunschbehandlung informieren?
Bei einer Kinderwunschbehandlung darf man den Zeitfaktor für diagnostische Untersuchungen und die einzelnen Behandlungsschritte nicht unterschätzen. Es müssen sehr viele Termine koordiniert und Zeit investiert werden. Dies mit dem Job zu vereinbaren, um keine Schwierigkeiten am Arbeitsplatz zu bekommen, ist manchmal nicht ganz leicht. Letztlich muss aber jede Frau selbst einschätzen, ob sie am Arbeitsplatz über dieses Thema sprechen möchte.
- Was kostet eine Kinderwunschbehandlung?
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Was kostet eine Kinderwunschbehandlung?
Die Kosten für eine Kinderwunschbehandlung hängen von verschiedenen Faktoren wie beispielsweise einer genauen Diagnose, den notwendigen Medikamenten, der gewählten Praxis oder Klinik und individuellen Vereinbarungen mit der Krankenkasse ab.
Für IVF und ICSI beispielsweise übernehmen bei verheirateten Paaren die gesetzlichen Krankenkassen bei den ersten drei Behandlungsversuchen 50 Prozent der Kosten. Unverheiratete Paare haben aber die Möglichkeit auf einen staatlichen Zuschuss, welcher aber vom jeweiligen Bundesland abhängig ist.
Im Allgemeinen kostet ein Behandlungszyklus je nach der notwendigen Behandlungsmethode zwischen 3.000 Euro für eine In-vitro-Fertilisation (IVF) und 3.600 Euro für eine intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI).
- Wir sind unverheiratet und wünschen uns schon lange ein Kind. Welche Kosten kommen auf uns zu?
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Wir sind unverheiratet und wünschen uns schon lange ein Kind. Welche Kosten kommen auf uns zu?
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen nur bei verheirateten Paaren und auch nur anteilig die Kosten für eine Kinderwunschbehandlung. Unverheiratete Paare haben aber die Möglichkeit auf einen staatlichen Zuschuss, welcher aber vom jeweiligen Bundesland abhängig ist.
- Wie hoch sind die Erfolgschancen bei einer Kinderwunschbehandlung?
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Wie hoch sind die Erfolgschancen bei einer Kinderwunschbehandlung?
Die reproduktionsmedizinischen Methoden haben sich über die Jahre immer weiter entwickelt und verhelfen heute vielen Paaren zum gewünschten Kind. Der Erfolg einer Behandlung hängt allerdings von vielen unterschiedlichen Faktoren ab wie beispielsweise von der Diagnose und dem Alter der Frau oder des Mannes.
Die Auswertung des deutschen IVF-Registers für das Jahr 2014 ergab eine Schwangerschaftsrate pro Embryotransfer von 32,69 % bei der In-vitro-Fertilisation (IVF) und 30,76 % bei der intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI).
- Wann erfahren wir, ob die IVF Behandlung erfolgreich war?
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Wann erfahren wir, ob die IVF Behandlung erfolgreich war?
Nach Übertragung des Embryos in die Gebärmutter dauert es noch etwa 14 Tage, bis mit einem Schwangerschaftstest festgestellt werden kann, ob der Körper das Schwangerschaftshormon Humanes Choriongonadotropin (hCG) produziert. Eine Ultraschalluntersuchung ungefähr einen Monat nach dem Embryotransfer gibt darüber Aufschluss, ob der Embryo lebt und ob es sich eventuell um eine Mehrlingsschwangerschaft handelt.
- Wird das Baby gesund sein?
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Wird das Baby gesund sein?
Nach einer natürlichen Befruchtung treten bei ungefähr jeder 15. Schwangerschaft kindliche Fehlbildungen auf und nach künstlicher Befruchtung bei etwa jeder zwölften. Man muss allerdings bedenken, dass das Durchschnittsalter bei Schwangeren mit Kinderwunschbehandlung meist höher ist als bei Frauen, die natürlich schwanger geworden sind. Mit erhöhtem Alter steigt auch die Fehlgeburtenrate naturgegeben an.