Die Diagnose Krebs ist nicht nur ein Schock für die Patienten und deren Angehörige, sondern auch mit vielen, oft individuellen Fragen verbunden. Generell gilt: Je mehr man über die Erkrankung weiß, desto besser kann man damit umgehen und dagegen kämpfen. Unsere Experten stehen Ihnen bei Ihren Fragen mit ihrem Fachwissen zur Seite.
Bitte beachten Sie, dass der Expertenrat keinen Arztbesuch ersetzt. Informieren Sie sich hier, welche Hilfestellung der Expertenrat geben kann.
- Leberflecken im Genitalbereich
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Patientenfrage:
Lieber Prof. Enk, bezüglich der Leberflecken im Genitalbereich: Kann man an dieser Stelle Melanome noch gut in situ erwischen bei regelmäßiger Vorsorge alle 1-2 Jahre? Oder muss man hier schnell mit Clark 3 oder 4 rechnen?
Antwort unseres Experten:
Auch diese Frage lässt sich aus der Ferne nicht beantworten und Sie sollten hier der Empfehlung Ihres Dermatologen folgen. Mit freundlichen Grüßen A. Enk
- Leberflecken im Genitalbereich
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Patientenfrage:
Ich schreibe noch einmal wegen Leberflecken im Genitalbereich. Sollte angesichts der Tatsache, dass ein Melanom hier schnell streuen könnte ratsam, diese Leberflecken zu entfernen? Oder wäre eine Nevisense Impedanzmessung an dieser Stelle geeignet und zuverlässig? Laut Arzt sind Leberflecken an dieser Stelle nicht ungewöhnlich und man kann abwarten ob sich nach einer Zeit Veränderungen zeigen und dann ggf. herausschneiden. Ist dies nicht "ein Spiel mit dem Feuer"? An dieser Stelle ist die Haut ja unheimlich dünn. Müsste hier schon bei einer Eindringtiefe von 0,1 der Wächterlymphknoten dann entfernt werden? Bin jetzt sehr verunsichert. Schöne Weihnachtsgrüße
Antwort unseres Experten:
Sie sollten sich hier nach den Empfehlungen Ihres Arztes richten, denn eine Entfernung als Prophylaxe ist wirklich unsinnig. Zur Nevisense Impedanzmessung möchte ich keinen Kommentar abgeben. Mit freundlichen Grüßen A. Enk
- Hautveränderung Genitalbereich
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Patientenfrage:
Guten Morgen. Ist es korrekt, dass im Genitalbereich (z.B. auf der Penishaut/Penisvorhaut also nicht auf dem Penis selber oder auf dem Hodensack) Muttermale/Leberflecken keine Seltenheit sind? Gilt dies auch für Melanome in diesem Bereich? Haben Melanome auf der dünnen Penishaut und auf dem Hodensack es einfacher, tief in die Haut einzudringen, als z.B. am Bauch (dickere Haut)?
Antwort unseres Experten:
Es gibt Pigmentierung im Genitalbereich, die nicht zu selten sind. Auch Melanome können dort entstehen und haben in der Tat an den Schleimhäuten schneller Anschluss an das Lymphsystem. Mit freundlichen Grüßen A. Enk
- Diverse Fragen
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Patientenfrage:
Guten Morgen Hr. Prof. Mein Mann und ich waren beim Hautarzt und verließen diesen mit vielen offenen Fragen. Vielleicht können Sie helfen. Bei mir wurden neue, schwarze Leberflecken festgestellt. Diagnose: s.a. naevus. Was bedeutet denn s.a.? Und ist es korrekt, dass die Farbe lediglich besagt, in welcher Hautschicht sich der Leberfleck gebildet hat? Schwarz wäre dann die Oberschicht? Ist schwarz besonders gefährlich oder spielt die Farbe alleine keine Rolle bei der Beurteilung? Laut Arzt sollen diese herausgeschnitten werden. Muss dies großflächig geschehen? Oder kann ein naevus bzw. die Reste, die in der in der Haut verbleiben dazu führen, dass Hautkrebs sich entwickelt? Mein Mann hatte schon einmal einen schwarzen Hautkrebs (Stadium 1). Nun besteht der Verdacht auf ein Rezidiv. Bedeuten Rezidive immer, dass es in irgendeiner Form gestreut hat, oder kann dies auch ein neuer sein? Wir fragen uns, wieso man den Wächterlymphknoten erst entfernt, wenn per Ultraschall etwas sichtbar ist. Ist es dann nicht bereits zu spät und die anderen Lymphknoten sind dann bereits befallen? Wir wünschen ein frohes Weihnachtsfest.
Antwort unseres Experten:
Dies sind viele Fragen, die ich auf dieser Seite nur in Ansätzen beantworten kann. Ich weiß leider nicht was mit s.a. (könnte es z.A. sein - zum Ausschluß?) gemeint ist. Schwarz ist eher oberflächlich, hängt aber vom Pigmentgehalt ab (sonst auch braun oder tiefer blau). Rezidiv heißt nicht Streuung und für Wächterlymphknoten gilt Entfernung ab bestimmten Tumordicken (0,8mm). Alle übrigen Punkte müssen Sie sich wirklich im Gespräch erläutern lassen. Mit freundlichen Grüßen A. Enk
- Noduläres Melanom
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Patientenfrage:
Hallo, eine Nachfrage zur Klarstellung hätte ich noch bezüglich auftretenden Melanomen. Ist der Regelfall, dass so etwas zunächst an der Hautoberfläche auftritt und kann man sagen, dass ein Auftreten darunter eher bei nodulären melanomen auftreten kann, oder können auch noduläre melanome in situ sein? Vielleicht wäre die Lasermikroskopie in diesem (unsicheren) Bereich ja ein großer Schritt, der Abhilfe schaffen könnte.
Antwort unseres Experten:
Leider gibt es hier keine festen Regeln! Lasermikroskopie ist derzeit noch zu unsicher für eine klare Diagnose! Mit freundlichen Grüßen A. Enk
- schwarz graue Hautveränderung
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Patientenfrage:
Guten Tag Ich bin 67 Jahre alt. Vor ca. 6 Wochen bemerkte ich auf der Vorhaut meines Penis eine ca. 5 cm lange und 1-2 cm breite schwarz-graue, klar abgegrenzte Stelle, die ich zuerst für ein Hematom hielt. Nun hat sich dieses vermeintliche Hämatom aber in dieser Zeit nicht verändert. Um was könnte es sich dabei handeln? Besten Dank und freundliche Grüsse
Antwort unseres Experten:
Aus der Ferne kann ich wirklich keine Diagnosen stellen und Sie sollten die Veränderung einem Hautarzt zeigen. Mit freundlichen Grüßen A. Enk
- Ultraschalluntersuchung des Wächterlymphknotens
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Patientenfrage:
Lieber Prof. Enk, als Leser dieser Seite fällt es mir immer wieder auf, dass bei malignen malinomen der Lymphknoten mit Ultraschall untersucht werden soll. Ist dies auch beim Wächterlymphknoten möglich und wie hoch ist die Sicherheit bei einer Ultraschalluntersuchung (dass nicht doch etwas übersehen wird)? Gibt es Alternativen außer einer OP? Danke
Antwort unseres Experten:
Bei jedem Ultraschall gilt, dass eine gewisse Tumorgröße vorliegen muss, um die Veränderung erkennbar zu machen. Dies gilt auch für Wächterlymphknoten, bei denen oft nur eine Mikrometastasierung vorliegt, die von außen nicht erkennbar ist. Es gibt daher keine wirkliche Alternative zur OP. Mit freundlichen Grüßen A. Enk
- Kann sich ein Melanom unter einem Muttermal verstecken?
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Patientenfrage:
Hallo, ich hatte zu dysplastischen Nävi einige Fragen und zu einer noch eine Nachfrage. Sie schreiben, dass schwarzer Hautkrebs auch unter einem Muttermal wachsen und sich spät bemerkbar machen könnte. Dann wäre eine Vorsorgeuntersuchung in so einem Fall nutzlos, zumal eine frühe Erkennung nicht möglich wäre. Oder reichen die digitalen Möglichkeiten so weit, dass so etwas durchaus sehr früh erkannt werden kann? Ich habe diesbezüglich gelesen, dass sich maligne Melanome grundsätzlich in der Oberschicht der Haut bilden. Das superfiziell spreitende Melanom breitet sich angeblich zunächst in der Breite aus und dann erst in die Tiefe. Dann müsste es doch gut sichbar sein, oder? Oder bezieht sich diese Möglichkeit eher auf andere Melanomarten? ich nehme an, dies ist sehr selten und sehr ungewöhlich, oder? Danke nochmals!
Antwort unseres Experten:
Ihre Frage ist sehr komplex und kann hier nur in Ansätzen beantwortet werden. Der Fall, dass Melanome auf bestehenden Muttermalen auftreten (v.a. SSM) ist häufig und von außen meist auch sichtbar, daher ist eine Vorsorge unbedingt nützlich. ABER beginnende Melanome sind von aussen nur sehr schwer zu erkennen, auch mit digitalen Techniken. Dies ist unter bestehenden Muttermalen dann nochmals schwerer. Generell gilt einfach, dass schon etwas von außen erkennbares aufgetreten sein muss, um von außen eine Veränderung zu diagnostizieren und zu reagieren. So salomonisch muss man das leider formulieren. Eine absolute Sicherheit gibt es nicht. Mit freundlichen Grüßen A. Enk
- Diverse Fragen
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Patientenfrage:
Sehr geehrter Hr.Professor Dr.Enk, ich bin fleissiger Leser dieser Seite und ein habe ein paar allgemeine Fragen: -Können dysplastische Nävi auch im Erwachsenenalter entstehen, z.B. aus Leberflecken, die aktiv sind? -Wie lässt sich ein dysplastischer Nävus von einem malignen melanom im Anfangsstadium unterscheiden? -Kann man bei einem malignen Melanom, welches flach ist, davon ausgehen, dass dieses in situ ist, bzw. ist die Erhabenheit ein Zeichen von beginnendem vertikalen Wachstum? -Ich habe gelesen, dass ein Naevi nach Entnahme wieder kommen kann. Dies liegt vermutlich daran, dass es nicht komplett entfernt wurde, oder? Ist dies ein schlimmes Zeichen und sollte man dann das noch einmal entfernen? -Kann ein Nävus (auch wenn er ja grundsätzlich ungefährlich ist) auch "streuen"? Ich bedanke mich und wünsche eine schöne Weihnachtszeit.
Antwort unseres Experten:
Antworten in Ihrem Text: - Können dysplastische Nävi auch im Erwachsenenalter entstehen, z.B. aus Leberflecken, die aktiv sind? Ja, das ist möglich. - Wie lässt sich ein dysplastischer Nävus von einem malignen melanom im Anfangsstadium unterscheiden? Ja, eindeutig. - Kann man bei einem malignen Melanom, welches flach ist, davon ausgehen, dass dieses in situ ist, bzw. ist die Erhabenheit ein Zeichen von beginnendem vertikalen Wachstum? Von außen kann man das nicht entscheiden. - Ich habe gelesen, dass ein Naevi nach Entnahme wieder kommen kann. Dies liegt vermutlich daran, dass es nicht komplett entfernt wurde, oder? Genau - Ist dies ein schlimmes Zeichen und sollte man dann das noch einmal entfernen? Man kann wieder entfernen. - Kann ein Nävus (auch wenn er ja grundsätzlich ungefährlich ist) auch "streuen"? Nein
- Ist ein Nachschnitt ausreichend?
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Patientenfrage:
Ich habe folgenden Befund vor zwei Wochen erhalten : es findet sich eine flach erhabene, melanozytäre Läsion, bedeckt von einer pigmentierten Parakeratose. Die Läsion erreicht knapp beide seitlichen Schnittränder. Die Epidermis zeigt Akanthopapillomatose und basale Hyperpigmentierung. Sie ist komplett pagetoid durchsetzt von atypischen, melanozytären Tumorzellen. In allen vorliegenden Schnitten keine koriale Invasion nachweisbar. Subläsional entzündliche Infiltrate. Bewertung: Melanom in situ Nun möchte ich gerne erfragen, ob ein Nachschnitt ausreichend ist. Oder eine Untersuchung der Lymphknoten in ihren Augen in Betracht gezogen werden sollte?
Antwort unseres Experten:
Ein Nachschnitt ist eigentlich ausreichend, aber eine zusätzliche Untersuchung der Lymphknoten mit Ultraschall kein Fehler. Nachsorge ist wichtig! Mit freundlichen Grüßen A. Enk