Die Diagnose Krebs ist nicht nur ein Schock für die Patienten und deren Angehörige, sondern auch mit vielen, oft individuellen Fragen verbunden. Generell gilt: Je mehr man über die Erkrankung weiß, desto besser kann man damit umgehen und dagegen kämpfen. Unsere Experten stehen Ihnen bei Ihren Fragen mit ihrem Fachwissen zur Seite.
Bitte beachten Sie, dass der Expertenrat keinen Arztbesuch ersetzt. Informieren Sie sich hier, welche Hilfestellung der Expertenrat geben kann.
- Weiteres Vorgehen
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Patientenfrage:
Sehr geehrter Herr Experte, ich habe gerade mein histologisches Ergebnis eines Muttermals bekommen und bis sehr verunsichert. Der Arzt hat nicht vorgeschlagen, nachzuschneiden, obwohl es aus dem Befund ausdrücklich von dem Pathologen empfohlen wurde. Ich habe ein Melanom in-situ in der Anamnese (es wurde vor 6 Monaten diagnostiziert). Jetzt, also ein halbes Jahr später wurde ein anderes Muttermal entfernt, zu dem ich den Befund unten schreibe. Der Befund lautet: "Melanozytärer Naevus mit atypischen Melanzyten. Überwiegend im Bereich der Basalzellenschicht aber auch in höheren Epithelschichten einzelne Melanozyten und melanozytäre Nester. Stellenweise Konfluenz der Nester. Im Papillarkörper um verlängerte Reteleisten ausgeprägte Fibrose und lymphozytäre Infiltrate. Zur Tiefe hin Kleinkernige dermale Naevuszellen. // Diagnose: Dysplastischer Naevuszellnaevus mit schwerer Melanozytenatypie. /// Postskriptum: Die Veränderung reicht in den vorliegenden Schnittpräparaten bis in die Nähe des Resektionsrandes. Schon aus Sicherheitsgründen ist bei einer derartigen Diagnose eine angemessene Nachexzision sehr sinnvoll! Die Gewerbe wurde mehrfach tiefer geschnitten, daraus entstand die Befundverspätung." Soll man bei diesem Befund und Melanoma in-situ in der Vorgeschichte, noch mal nachschneiden? Vielen Dank für Ihre Antwort!!
Antwort unseres Experten:
Aus Sicherheitsgründen würde ich hier auch eine kleine Nachexzision empfehlen, obwohl dies nach dem Befund nicht unbedingt sein müßte. Mit freundlichen Grüßen A. Enk
- Schnittrandkontrolle 7 Monate nach OP
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Patientenfrage:
Sehr geehrter Herr Prof. Enk, subkutane Melanommetastasen mit große Eindringtiefe (eine davon bis 1,7 cm) wurden an der linke Flanke ganz OHNE Sichercheitsabstand entfernt, obwohl nach der Leitlinie Algorithmus bei lokoregionalen Metastasen bei der gut operablen Lokation R0 -Resektion möglich gewesen wäre. Es gab überhaupt keine Schnittrandkontrole - keine R0, R1 oder R2. Die Melanommetastasen sind also noch nicht R0 rezesiert, es gab auch keine Nachexzision. Was ist Ihre Rat für die weitere OP-Behandlung? Ist jetzt eine OP mit mikroskopischer Randkontrolle R0 möglich zu ereichen wenn schon sieben Monate nach der oben genannten OP (OHNE den Sicherheitsabstand und ohne Schnittrandkontrole) vergangen sind. Bei welchen Umständen wäre möglich jetzt eine OP mit R0-Resektion? Danke für Ihre Mühe und Antwort! Mit freundlichen Grüßen
Antwort unseres Experten:
Natürlich sollte eine Schnittrandkontrolle immer erfolgen. Allerdings macht ein Nachschnitt nach 7 Monaten keinen Sinn mehr. Hier sollten engmaschige klinisch/apparative Kontrollen in Rücksprache mit den behandelnden Ärzten erfolgen. Mit freundlichen Grüßen A. Enk
- Befunderläuterung
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Patientenfrage:
Guten Tag, Ich habe ein Muttermal am Rücken entfernt bekommen. Da ich bereits ein Melanom hatte und aktuell schwanger bin, bin ich noch besorgter als normalerweise. Der Befund des Muttermals lautet: Ergebnis der immunhistochemischen Untersuchung: HMB45, Melan-A, S-100: Positive Reaktion überwiegend intraepithelial gelegener melanozytärer Zellen mit allen AK. Es bestätigt sich ein Junktionsnävus der Haut bis weniger als 1mm an einen seitlichen Resektatrand reichend. Kein Anhalt für malignität. Meine Frage: muss hier nachgeschnitten werden? Oder ist die Entfernung so in toto? Vielen Dank und viele Grüße
Antwort unseres Experten:
Die Entfernung ist in toto und Sie müssen keine Angst haben! Mit freundlichen Grüßen A. Enk
- Atypischer Spitz Tumor, bzw. spitzoides Melanom
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Patientenfrage:
Asymnetrische melanozytäre Läsion. Epidermal ist eine unregeimaBige Akanthose gegeben. Die Melanozyten sind Intraepidermal in ungleich großen Nestern und dermal in sheets bzw. kompakten Formationen gelegen. Neben plumpspindeligen finden sich ovaläre Melanozyten mit helleosinophilem ZytopLasma und pleomorphen unregolmäßigen Kernen. Vereinzelt Kernpyknosen und Mitosen. Begleitendes lymphozytares Entzündungsinfiltrat. Inmunhistochemisch positiv für Melan~A, HYB-45, fokal für p-21 und p-16. In der KI-67 Färbung keine erhöhte Proliferationsaktivität der melanozytären Zellpopulation. DIAGNOSE : Atypischer Spitz Tumor, beidseits seitlich nicht Gesunden entfernt. Anmerkung: Da oin spitzoides Melanom nicht aie Sicherhest ausgeschlossen worden kann, ist die Exzision der Gesamtläsion bzw. eine Nachexzision und evel. regionales Staging (LR-Sono) empfohlen
Antwort unseres Experten:
Es handelt sich um ein Pigmentmal, bei dem mit letzter Sicherheit ein Melanom nicht ausgeschlossen werden kann. DAher sollte zur Sicherheit eine Komplettentfernung mit Sicherheitsabstand erfolgen und ein Lymphknoten-Ultraschall, was sinnvoll ist. Mit freundlichen Grüßen A. Enk
- auffällige Nävi bei Kontrollen nach Melanom
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Patientenfrage:
Sehr geehrter Herr Professor Enk, mir (w, 43 Jahre alt) wurde vor knapp 3 Jahren ein malignes Melanom entfernt, Pt1a 0,2mm , seit dem bin ich in der Nachsorge alle 6 Monate, Auflichtmikroskopie sowie Impedanz-Spektroskopie und Blutabnahme (S-100). Frage: ein Muttermal am Rücken hat nun einen EIS-Wert von 6, ich soll in drei Monaten zur Kontrolle kommen. Nun habe ich große Sorge, ob das ausreicht oder ob ich es sicherheitshalber sofort entfernen lassen sollte. Ich habe Sorge, dass es bösartig ist und bereits Metastasen bildet. Weiterhin wurde am Arm ein neues Muttermal entdeckt, das beobachtet werden soll. Ist das nicht in meinem Alter auch ein Alarmzeichen, wenn ein neues Muttermal entsteht? Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort
Antwort unseres Experten:
Letztlich muss Ihr Hautarzt entscheiden, ob ein Muttermal so verdächtig ist, dass man es entfernen sollte, ein EIS- Wert ist völlig irrelevant. Besprechen Sie das mit Ihrem Arzt. Mit freundlichen Grüßen A. Enk
- Abstand, bzw. Schnittrandkontrolle bei kutanen Melanommetastasen
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Patientenfrage:
Sehr geehrter Prof. Enk, meine Tochter hat subkutane Melanommetastasen mit Eindringtiefe 1,7 cm! Können Sie uns weiterhelfen mit wie genau Abstand die Metastasen rausgeschnitten muss so wir sicher sein dass es keine Tumorzellen an diese Plätze mehr gibt? Ist mikroskopische Schnitrandkontrole in alle histologische Labore immer gemacht? Vielen Dank.
Antwort unseres Experten:
Bei Metastasen muss kein Sicherheitsabstand eingehalten werden und es genügt die Komplettexzision. Die Schnittrandkontrolle sollte für alle Laboratorien Standard sein. Mit freundlichen Grüßen A. Enk
- SSM 0,6mm
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Patientenfrage:
Guten Tag Herr Prof. Dr. Enk, bei mir wurde ein Malignes Melanom entdeckt SSM 0,6mm, Befund erreicht die seitlichen Abtragungsränder. Die Erstentfernung erfolgte mit R1. Nachresektion 2 Wochen später R0. Kann in der Zwischenzeit der Tumor gestreut haben ? Da erst R1 und später erst nach komplett Entfernung R0 Standard ? Für Ihre Hilfe vielen Dank im voraus.
Antwort unseres Experten:
Ein solch kurzer Zeitraum verändert die Prognose des Melanoms nicht. Der Tumor ist ohnehin noch recht dünn und hat eine sehr gute Prognose. Nehmen Sie die Nachsorge ernst, bitte. Mit freundlichen Grüßen A. Enk
- Mechanisch-irritativ veränderter Junktionsnävus
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Patientenfrage:
Nach einem operativen Eingriff wurde im histopathologischen Befund folgendes festgestellt. Ich bin 81 Jahre alt, m. Was bedeutet dieser Bericht, den ich als medizinischer Laie nicht interpretieren kann? Vielen Dank für Ihre Hilfe. Stark pigmentierte, unscharf begrenzte melanozytäre Läsion. Junktional kleine Melanozytennester sowie basale und diskret begrenzte suprabasale, melanozytäre Einzelzellproliferation. Oberflächenepithel mit Hyperpigmentierung in den unteren Zelllagen. Parakerartose mit Einlagerung von Melaninpigment. Im oberen Korium ein spärliches, perivaskulär orientiertes lymphozytäres, entzündliches Infiltrat mit Melalophagen. Unauffällig erfasstes Fettgewebe. Kein Verlust elastischer Fasern. In den ergäzend durchgeführten immunhistochemischen Untersuchungen Darstellung der Architektur der melanozytären Läsion. Basal und diskret suprabasal MelanA, S100-, HMB45-positive Zellen, ohne durchsetzung des Oberflächenepithels. Korial keine Esxpression von melanozytären Markern. Anti-PanM zeigt im Präparaantel A und C lediglich punktuelle junktionale Reaktivität. Beurteilung: Mechanisch-irritativ veränderter, stark pigmentierter Junktionsnävus mit melanokzytärer Einzelzellproliferation, reaktiv bedingt (D22.9). Anhand der durchgeführten histologischen Schnittrandkontrolle erfolgte die Exzision in Toto.
Antwort unseres Experten:
Es handelt sich um ein harmloses Muttermal, welches vollständig entfernt wurde. Weitere Maßnahmen sind nicht erforderlich. Mit freundlichen Grüßen A. Enk
- Histologiebefund
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Patientenfrage:
Hallo Herr Professor Dr. med. Enk, bei mir wurde ein malignes Melanom entdeckt. SSM-Typ, Tumordicke 0,5mm, keine Ulzeration, kein Nachweis eines Einbruches in Blut und Lymphgefäße, Mitoseindex
Antwort unseres Experten:
Trotz der unvollständigen Übermittlung: Es handelt sich um ein immer noch recht dünnes Melanom. Es sollte ein Nachschnitt erfolgen, sowie eine LK-Sonographie und die Nachsorge. Die Prognose ist sehr gut. Mit freundlichen Grüßen A. Enk
- Befunderläuterung
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Patientenfrage:
Hallo, es geht um eine beunruhigende Diagnose/ Beschreibung eines melanoms. Noduläres malignes melanom des Level IV bei einem max. vertikalen tumordurchmesser von 1.5mm. Keine exulceration. In toto exzidiert. pT2a. Nx. Mx. C43.5 M8721/3. Biopsiematerial mit 8x7 mm drchmesser mit bräunlich gröulicher pigmentläsion. Fadenamrkierung bei 12 Uhr. Eine regulär konfigurierte plumpe epidermis mit diskreter hyperkeratose. Subeptherial ein dichtes infiltrat epitheloidzellig erscheinender und wenig differenzierter Tumorzellen mit einzelnen mitosefiguren. Zahlreiche Felder mit Melanophagen daneben oignentierte Tumorzellen mit der PAS-Färbung. Periläsionale ein ausgeprägtes lymphozitäres infiltrat, um Randbereich eines Anteils junktional gelegen nestförmige proliferate. Sonst scharfe Begrenzung und wenig epidermale Komponente. Immunhistochemisch exprimieren die Tumorzellen in hohem Umfang Melan A Antigen, geringer ausgeprägt HMB45 Antigen. Die proliferation in der die 67 Färbung ist deutlich erhöht. Im nächsten Termin soll eine "Nachexzision MM Level IV 1,5 mm" gemacht werden. Zutiefst besorgt bin ich, wenn ich etwas zu "lymphoziträres infiltrat" lese und Level 4. Und was ist mit pT2a gemeint? Wie liegen die Chancen, dass es noch nicht gestreut hat und welche Heilungsmaßnahmen gibt es noch?! Besten Dank
Antwort unseres Experten:
pT2a gibt die Tumordicke und das Stdium an. Die Heilungschancen sind immer noch gut. Es sollte ein Nachschnitt mit wächterlymphknoten erfolgen und eine Durchuntersuchung. Daraufhin werden die Ärzte Sie über weitere Therapien beraten. Mit freundlichen Grüßen A. Enk